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Studiengang ein Gesicht geben

Von Sarah-Jasmin Poel
Zu einem speziellen »Bielefelder Gesicht« verhelfen zurzeit drei Dozenten zusammen mit 25 Studenten ihrem Master of Arts-Studiengang (M.A.) Anglistik. Die M.A.-Studenten sind Co-Organisatoren der interdisziplinären Konferenz »Encounter and Experience - Cultures in Process« vom 2. bis 4. März an der Uni Bielefeld. Als im vergangenen Oktober »Practical Forum« auf dem Stundenplan stand, konnten die 25 Frauen und Männer erst nur wenig mit diesem Titel angfangen. Dann hieß es: »Es wird etwas ganz Neues ausprobiert.«

Bei der Planung von »Cultures in Process« arbeiten zum ersten Mal nicht nur vereinzelte Studenten als bezahlte Hilfskräfte mit, sondern gestalten die Konferenz mit eigenen Ideen. In vier Arbeitsgruppen, die für Öffentlichkeitsarbeit, die Konferenzwebsite, die Reiseplanung sowie Raum- und Zeitplanung verantwortlich sind, haben sie ein eigenes Logo und Plakat entworfen, werben sie Sponsoren an, verhandeln mit Hotels, planen das Abendprogramm und stehen vor ganz neuen Aufgaben. Eine besondere Herausforderung ist das für einige der ausländischen Studierenden, die teilweise erst seit diesem Wintersemester in Bielefeld studieren.
Um nicht nur etwas fürs Ohr, sondern auch fürs Auge zu bieten, ist eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule in Bielefeld geplant. Mit einem Empfang soll die Konferenz dort im März eröffnet werden.
36 Akademiker und Studenten haben sich bisher als Referenten beworben. Sie kommen unter anderem aus Kanada, China und dem Iran. Nur ein Drittel der Bewerber ist europäisch, nur jeder Neunte aus Deutschland. Dass der Hauptredner aus New York kommt, steht bereits fest. Das endgültige Programm wird im Laufe des Januars veröffentlicht.
Dr. Sigrun Meinig, die jetzt in Dresden lehrt, Professor Dr. Ralf Schneider und Dr. Stephan Gramley bereiten ihre Studenten auf das Thema der Konferenz vor. »In unserer eigenen Forschung interessieren wir uns besonders dafür, wie Kulturen erlebt werden«, sagt Sigrun Meinig. Die Kurse des M.A.-Studiengangs behandelten daher den Austausch und die Veränderung von Kulturen. Da die Welt immer näher zusammenrücke, sei es wichtig, neue Methoden zu finden um diese Entwicklungen zu untersuchen, betont Stephan Gramley. »Diese Konferenz ist ein wichtiger und, wie ich hoffe, nützlicher Schritt in diese Richtung.« Verschiedene Fachrichtungen hätten unterschiedliche Vorgehensweisen, deshalb gebe es bewusst Sprecher aus verschiedenen Disziplinen. »Alle, die sich für das Thema interessieren, sind eingeladen, die Konferenz zu besuchen.«
Neben dem Einblick ins akademische Leben für die Studenten, hoffen die Organisatoren, den Anglistik-Master-Studiengang in Bielefeld beliebter zu machen. Es gibt ihn erst seit dem Wintersemester 2005/2006. Indem die Studierenden ihren Studiengang mitentwickeln können, soll, so Sigrun Meinig, »dem Master of Arts British and American Studies ein spezifisches ÝBielefelder GesichtÜ gegeben werden.«
www.cultures-inprocess.com

Artikel vom 09.01.2007