Deutsche Brunnen machen den Franzosen zunehmend Konkurrenz
Von Dietmar Kemper Bielefeld/Gütersloh (WB). Die Sektflaschen sind leer, nach der Silvester-Party ist der Alltag eingekehrt. Und da trinkt jeder Deutsche statistisch 127,6 Liter Mineralwasser im Jahr. Mineralwasser hält dank Calcium und Magnesium fit. Foto: IDM Diese Zahl nannte der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) gestern in Bonn, nachdem er die Absatzzahlen für 2006 hochgerechnet hatte. Der Gesamtumsatz der deutschen Brunnen habe um gut drei Prozent zugenommen. »Wer nach dem Supersommer nicht zufrieden ist, hat was falsch gemacht«, blickt Thomas Klostermann zurück, bei Carolinen Brunnen in Bielefeld für Controlling zuständig. Vor allem stilles Mineralwasser werde immer häufiger getrunken, deutsche Abfüller nähmen den Franzosen (Vittel und Volvic) Marktanteile ab, sagte Klostermann. Die genauen Zahlen für 2006 wird die Wüllner-Unternehmensgruppe (300 Mitarbeiter) erst später bekanntgeben. Mit einer Abfüllmenge von 365 Millionen Litern gehörte Carolinen Brunnen, einschließlich der Tochter Gaensefurther Schlossbrunnen (Sachsen-Anhalt), 2005 zu den ersten 15 der Branche hierzulande. Der Umsatz stieg um fünf Prozent. Der Konkurrent Gehring-Bunte (Christinen Brunnen) in Gütersloh will nach der Fußball-WM 2006 auch in diesem Jahr als Partner des Deutschen Handballbundes von einer WM profitieren. Während Ballack und Co. kickten, sei der Absatz im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 30 Prozent nach oben geschnellt, sagte Geschäftsführer Klaus-Jürgen Philipp. Sein Resümee fällt dennoch verhalten aus: Schlechtes Wetter zu Beginn und im August und die starke Marktmacht der Discounter Aldi und Lidl hätten bessere Zahlen verhindert. Allerdings profitierte das Unternehmen (330 Mitarbeiter) von der flächendeckenden Einführung des Rücknahmesystems für Pfandflaschen. Nachdem Annahme und Rückgabe einfacher geworden sind, fand Gehring-Bunte mit Marktkauf und Edeka Minden-Hannover zwei zusätzliche Handelspartner.
Drucken