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Wildromantisches Estland
Paradies mit dichten Wäldern, sanften Buchten und imposanten Steilufern
Wer ein Faible für vornehme Landpartien und atemberaubend schöne Natur hat, für den ist Estland als Reiseland eine Offenbarung.
Ein Drittel der nördlichsten europäischen Republik ist von dichten Wäldern bedeckt. Der Küstenlinie mit sanften Buchten und imposanten Steilufern sind 1520 Inseln vorgelagert.
Nur eine Fahrstunde östlich der Hauptstadt Tallinn, die durch mittelalterliche Romantik, glänzt, liegt der mit 726 Quadratkilometern größte Nationalpark Estlands, Lahemaa. Einige vom Aussterben bedrohte Tierarten wie Fisch-, Stein- und Seeadler, Moorschneehuhn und Nerz finden hier eine Zuflucht. Anzutreffen sind auch Elche, Luchse und Biber, die an Bachläufen und Seen ein ideales Revier finden.
Der schmucke Ort Palmse mit dem Besucherzentrum des Parks ist idealer Ausgangspunkt für Touren durch die von der Eiszeit geprägte, abwechslungsreiche Naturlandschaft. Wanderwege und Lehrpfade führen durch das »Land der Buchten«, was Lahemaa wörtlich bedeutet, zu romantischen Fischerdörfern an der zerklüfteten Küste und durch den »Urwald« mit Nadelbaum-, Birken- und Eichenbestand. Auf Bretterstegen durchqueren Wanderer das wildromantische Hochmoor Viru raba. Gekennzeichnete Fahrradrouten leiten zu vielen Sehenswürdigkeiten, wie etwa zum mit acht Metern höchsten natürlichen Wasserfall Estlands, Jägala juga.
Das Gutshaus Palmse und seine Nebengebäude - inmitten einer großzügigen Parkanlage gelegen - war wie viele andere feudale Güter Estlands bis ins 20. Jahrhundert im Besitz des deutsch-baltischen Adels. Der architektonische Stil der schlossartigen Landsitze ist unverkennbar westeuropäisch und Namen wie Alexander von Pahlen und Gideon von Fock zeugen von der 700-jährigen, oft leidvollen Geschichte, welche Esten mit Deutschbalten teilen. Heute sind die sorgfältig restaurierten Gebäude der Öffentlichkeit als Hotel, Restaurant oder Museum zugänglich.
Einen Besuch wert ist auch die Insel Saaremaa. Dort leben etwa 36 000 Einwohner, das sind nur etwa dreiƊProzent der estnischen Bevölkerung. Die 1300 Kilometer lange Küste Saaremaas ist weitgehend durch große Halbinseln und 600 vorgelagerte kleinere Inseln geprägt.
Martin Breuer und sein Partner Imre Sooäär haben 1996 auf der Nachbarinsel Muhu den heruntergekommenen einst baltendeutschen Adelssitz Pädaste zu neuem Leben erweckt. Entstanden sind ein elegantes Hotel und ein bemerkenswertes Restaurant. Wer will, kann auf Pädaste ein Pferd satteln, mit der Jolle zur Liebesinsel rübersegeln, im Restaurant die moderne inselnahe Küche kennen lernen oder auf der salzluftgebleichten Schaukel im Wiesenschaumkraut am Kleinen Sund sein Lieblingsbuch auslesen.
Muhu ist perfekt zum Radeln. Autoverkehr gibt es praktisch nur, wenn eine Fähre kommt. Einziger Feind ist der Wind. Thomas Albertsen
www.visitestonia.com

Artikel vom 06.01.2007