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Kinder bleiben in Pflegefamilien

Mutter kann die medizinische Versorgung nicht gewährleisten


Erbach (dpa). Die drei kleinen Mädchen, die - wie berichtet - Êin der Silvesternacht von der Polizei aus einer verwahrlosten Wohnung in Erbach im Odenwald geborgen worden sind, bleiben vorerst in Pflegefamilien. Die 23 Jahre alte Mutter sei insbesondere nicht in der Lage, die medizinische Versorgung des zehn Monate alten, herzkranken Babys sicherzustellen, sagte gestern der Leiter des Jugendamtes Odenwaldkreis.
Die zwei und vier Jahre alten Schwestern der kleinen Chiara sollen mittelfristig zur Mutter und ihrem neuen Lebensgefährten zurückkehren. Bis dahin müsse aber eine ambulante sozialpädagogische Familienhilfe mit täglichen Besuchen aufgebaut werden. Die beiden älteren Kinder sind derzeit gemeinsam in einer Pflegefamilie untergebracht.
Die Mutter habe eingeräumt, die Wohnung mit ihrem Lebensgefährten an Silvester gegen Mitternacht verlassen zu haben, um auf eine Party zu gehen. Der Freund habe versprochen, zurück zu fahren und sich um die Kinder zu kümmern. Er sei nach eigenen Angaben aber »aufgehalten worden«, sagte Simon. Nachbarn hatten die Polizei alarmiert. Das Jugendamt hatte nach der Geburt der herzkranken Chiara Kontakt zu der Familie aufgenommen. Dabei sei deutlich geworden, dass die in Scheidung lebende Mutter nicht fähig ist, die gesunde Entwicklung des Frühchens zu garantieren.

Artikel vom 03.01.2007