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Hirschen bleibt sozialer Stress erspart

Heimat-Tierpark Olderdissen bereichert den gastronomischen Speisenplan


Bielefeld (gge). Winterzeit ist Wildbretzeit. Das gilt auch für den Heimat-Tierpark Olderdissen. 14 Dam- und Rothirsche werden im Januar ihr Leben lassen, damit der Nachwuchs ausreichend Platz im Gehege hat. »Wir können die Tiere nicht freilassen, weil sie in freier Natur nicht überleben würden«, sagt Tierparkleiter Volker Brekenkamp. Würde man hingegen die im Juni erwarteten Jungtiere einfach dazupacken, wäre »sozialer Stress« die Folge.
Ob der noch junge Rothirsch seine Aufgabe erfüllt und für Nachkommen sorgt, bleibt abzuwarten. Bei den Rothirschen ist Brekenkamp relativ sicher, dass der Grundbestand von acht bis zehn Tieren auch künftig aufrecht erhalten werden kann. Wer über die Feiertage dem Tierpark einen Besuch abgestattet hat, der konnte die Rudeltiere in trauter Eintracht erleben. Allein beim Damwild werden pro Jahr sieben bis neun Jungtiere geboren. Schlachtreif sind sie bereits im Alter von einem Dreivierteljahr. Wildfleisch wissen nicht nur Jäger zu schätzen - auch in vielen Restaurants steht steht es jetzt wieder ganz oben auf der Speisekarte.
Der Damhirsch (Dama dama) ist ein mittelgroßer, vor allem in Mittel- und Südeuropa sowie in Vorderasien verbreiteter Hirsch. Charakteristisch für ihn ist das Schaufelgeweih der männlichen Tiere und das gefleckte Sommerfell. Der Damhirsch ist deutlich größer als das Reh, aber kleiner und leichter als der Rothirsch. In der Lebensweise unterscheiden sich beide Tierarten kaum voneinander, allerdings ist der Damhirsch genügsamer und bevorzugt Kiefernweiden als regelmäßigen Aufenthaltsort.
Der Vegetarier ernährt sich von Gras und Laub, mag aber auch Baumrinden. Auch ist er weniger scheu und vorsichtig, steht dem Rothirsch an Schnelligkeit und Gewandtheit aber in nichts nach. Der Damhirsch war der griechischen Jagdgöttin Diana heilig. Welches Wildbret-Rezept sie bevorzugte, ist nicht überliefert.

Artikel vom 03.01.2007