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Bielefelds Handwerk bildet
zehn Prozent mehr aus

Gute Perspektiven für 2007 - Mehr Beschäftigung erwartet


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Das Handwerk startet mit gesundem Optimismus ins neue Jahr. »Die hohen Erwartungen aus den vergangenen Konjunkturumfragen sind zwischenzeitlich durch Zahlen belegt«, berichtet Hauptgeschäftsführer Michael Heesing erfreut.
Umsätze und Erwartungen sind ebenso positiv wie die Stimmung, wobei insbesondere die in irgendeiner Form mit den Programmen der energetischen Gebäudesanierung befassten Gewerke und Betriebe randvolle Auftragsbücher haben und inzwischen erwarten, dass die Entwicklung auch in die zweite Jahreshälfte hinein anhalten dürfte.
Aus Bielefelder Sicht besonders erfreulich ist nach Heesings Angaben die Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt. Während die Betriebe im Gesamtbezirk Ostwestfalen-Lippe den Anforderungen an den sensiblen Lehrstellenmarkt Rechnung trugen und drei Prozent mehr Ausbildungsplätze bereitstellten, meldet das Handwerk in Bielefeld ein sattes Plus von zehn Prozent. Die Endabrechnung zum Jahresabschluss 2006 steht mit den konkreten Zahlen allerdings noch aus.
Allerdings profitieren nicht nur Schulabgänger auf der Suche nach einer Lehrstelle von der positiven Konjunkturentwicklung. In den nächsten Monaten wird sich auch die Situation bei der Gesamtbeschäftigung im Handwerk positiv entwickeln. Heesing rechnet mit mehr Arbeitsplätzen.
Wenig Spuren hinterlassen hat im Handwerk bislang die fast schon zum Marketinginstrument missbrauchte Mehrwertsteuererhöhung zum Jahresbeginn. In einigen Sparten ist die Mehrwertsteuer völlig ohne Bedeutung oder fällt erst gar nicht an. Beim Bäcker gelten für Brötchen auch weiterhin die bekannten sieben Prozent, sagt Heesing. Betroffen ist letztlich nur der Endkundenhandwerker, der sich vornehmlich mit Privathaushalten beschäftigt, berichtet Heesing: »Natürlich rechnen private Auftraggeber bei Kostenvoranschlägen noch einmal nach und haben einen Blick auf die 19 Prozent auf den Rechungsbetrag.« Allerdings sorgt die steigende Konjunktur dafür, dass dem Handwerk immer mehr Aufträge aus dem gewerblichen Bereich erteilt werden. Die Bereitschaft zu Investitionen ist deutlich gestiegen. Bestes Beispiel: Die Kammer selbst hat auch Maler und Dachdecker bestellt. Wärmedämmung ist eben auch für Kammerprofis Thema und Spartipp.

Artikel vom 04.01.2007