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Neuer Werbefilm fürs Kino

Von Laura-Lena Förster
Einen Film für Betriebsbesichtigungen haben sie schon gedreht. Jetzt arbeiten Fabio Magnifico und seine Studenten zum zweiten Mal für das WESTFALEN-BLATT. Der Auftrag: sich einen Kinofilm auszudenken und umzusetzen. Und genau das machen die 14 Studenten seit Anfang des Semesters einmal pro Woche in der Uni. Den Rahmen steckt ein Seminar, das sich mit sechs Leistungspunkten fürs Studium anrechnen lässt.

Um auf gute Ideen zu kommen, ist die Uni kein so guter Ort, fanden die Seminarteilnehmer. Werber setzen sich in Cafés, sie quartierten sich vier Tage in einem Center Parc ein.
»Es macht durchaus Sinn, aus dem Alltag rauszugehen, wenn man konzentriert arbeiten möchte«, sagt Miriam Schupp (24), die Medienwissenschaften studiert. Ihr Dozent sieht das so: »In außergewöhnlicher Atmosphäre kommen die Ideen einfach besser«, betont auch Fabio Magnifico.
Wenn nur eine einzige Tür den Tagungsbereich von Schwimmbad und Sauna trennt, wenn die Verpflegung rundum organisiert ist, wenn man sich abends noch mal im Bungalow zusammensetzen kann, scheint das die Kreativität anzukurbeln. Zwei Ideen stehen seit dem Ausflug. Genauer gesagt sind es zwei Kampagnen, die die Studenten noch in diesem Monat dem WESTFALEN-BLATT präsentieren wollen.
Kampagne heißt: Es gibt ein Thema und dazu mehrere Filme, in der Werbung Spots. »Die eine Kampagne ist eher witzig, frech, die andere emotional. Sie vermittelt das Gefühl des Zeitungslesens. Wir sind von beiden überzeugt und können sie beide sofort umsetzen«, sagt Marc Tönsing. Sein Vater Michael Tönsing, Inhaber von MT Marketeer, kam extra vorbei, um den Seminarteilnehmern etwas über Marken und deren Vermarktung zu erzählen.
Wie sieht der typische WESTFALEN-BLATT-Leser aus? »Wir hatten unabhängig voneinander die gleiche Vorstellung: Er ist ein Mann. Herr WESTFALEN-BLATT ist ungefähr Mitte 50, hat Frau, Kinder und einen Hund, ist politisch interessiert und in Vereinen aktiv. Über das, was um ihn herum, in seiner Stadt passiert, möchte er auf dem Laufenden gehalten werden«, sagt Miriam Schupp.
Selbst wenn dieses Image längst nicht mehr der Realität entspricht, es ist nach wie vor da, gerade in den Köpfen junger Menschen. »Die Her-ausforderung des Kinofilms besteht darin, die Stammleser in ihrer Wahl zu bestätigen und jene, die das WESTFALEN-BLATT noch nicht abonniert haben, von seinen Qualitäten zu überzeugen: von Information statt Sensation, von einer starken lokalen Berichterstattung und einem ausführlichen Sportteil«, sagt Fabio Magnifico. »Zeitunglesen ist ein Genuss. Es ist etwas sehr Persönliches, es schafft die Grundlage für Gespräche, weil man Menschen, die im WESTFALEN-BLATT stehen, oft auch persönlich kennt.«
Ob der fertige Kinofilm genauso frech wie eine Ikea-Werbung ist oder das Gefühl von Verbundenheit wie bei Nivea vermittelt, soll sich im Frühjahr zeigen. Von den besten Werbespots haben sich die Studenten inspirieren lassen, »kopiert wird aber nichts«, sagt Marc Tönsing. Noch etwas ver- rät er: »Der neue Film wird auf jeden Fall ganz anders als der, der jetzt in den Kinos läuft.«

Artikel vom 09.01.2007