Von Michael Diekmann und Carsten Borgmeier (Foto) Bielefeld (WB). Fast alle Bielefelder kennen und lieben die wunderschöne Fassade des Klassikers. Auf den Tag genau vor 50 Jahren wurde aus der Handwerkskammer ein Baudenkmal. In diesem Frühjahr wird es frisch gestrichen.
Insgesamt 150 000 Euro investiert die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe in diesem Frühjahr in ihren Oldtimer, in dem ein hochmoderner Kern für ein zeitgemäßes Dienstleistungszentrum steckt. Angesichts der Vielzahl der Aufträge ihrer Zünfte in Sachen Wärmedämmung möchte die Kammer selbst nicht hintenan stehen, betont Hauptgeschäftsführer Michael Heesing. Der Kammer kommen deshalb in den nächsten Wochen die Dachdecker auf den Giebel. Das Haus erhält eine komplett neue Eindeckung mit Pfannen, die dem Original nachempfunden sind. Dazu wird der gesamte Dachstuhl wärmegedämmt. Keine Diskussion gibt es in der kammer auch über die Frage des richtigen Anstrichs. Es wird wieder das bewährte Ockergelb, bestätigt Michael Heesing. Im April wird der beauftragte Malermeister mit den Arbeiten beginnen. Dann hat sich das einmal gestellte Komplettgerüst um das Gebäude am Wall auch bezahlt macht. Kein Gerüst, dafür aber ein neues Konzept steckt hinter den Vorbereitungen für das neuartige Dienstleistungszentrum, das gerade im Eingangsbereich des Kammergebäudes entsteht und in dem später auch das projektierte Starterzentrum für Existenzgründer einziehen wird (das WESTFALEN-BLATT berichtete bereits). In dem neuen Zentrum werden künftig vier Mitarbeiterinnen an hochmodernen Computerarbeitsplätzen einen Großteil der anfallenden administrativen Arbeiten einer Kammer erledigen, ohne dass die Klienten dafür lange Wege innerhalb der Kammer und der Organisation zurücklegen müssen. Das ehemalige Privathaus im klassizistischen Stil geht übrigens zurück auf das Jahr 1840. Es war seinerzeit im Schinkel-Stil erbaut worden, war Residenz der Kaufmannsfamilie Weber und der Fahrraddynastie Göricke. Seit 1930 hat hier die Handwerkskammer OWL ihren Sitz.
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