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Kampf um Präsidentenstuhl

Krankenhaus-Gesellschaft: Gebhard tritt gegen Kramer an

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Kampfabstimmung bei der Krankenhaus-Gesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW): Zur Präsidentenwahl treten Amtsinhaber Johannes Kramer und Karsten Gebhardt (beide Bielefeld) an.
Will im Amt bleiben: Johannes Kramer (59).
Will Präsident werden: Karsten Gerbhardt (61).

Bei einer ersten Abstimmung am 29. November hatte keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit erhalten. Für Herausforderer Gebhardt wurden 393, für Kramer 367 Stimmen abgegeben. Am 16. Januar gilt jetzt die einfache Mehrheit.
Präsident Kramer ist Geschäftsführer der Städtischen Klinken Bielefeld (1000 Betten/knapp 2000 Mitarbeiter), Gebhardt stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Johanneswerks und Mitglied im Aufsichtsrates des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld (1700 Betten/4100 Mitarbeiter). Ferner gehört Gebhardt seit zehn Jahren dem Vorstand der KGNW an.
Es sei nicht sinnvoll, in Zeiten großer gesundheitspolitischer Herausforderungen den Vorsitz zu wechseln, sagte Kramer. Führende Leute der KGNW hätten ihn gebeten, für eine weitere dreijährige Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Kontinuität sei gefragt.
Nach neun Jahren Vorsitz eines Vertreters der kommunalen Krankenhäuser habe jetzt der Verband der evangelischen Krankenhäuser Anspruch auf den Vorsitz, sagte Gebhardt. Schließlich seien 70 Prozent der 444 Krankenhäuser in NRW in freigemeinnütziger (kirchlicher) Trägerschaft. Diese Position gelte es zu stärken. Im Hinblick auf die Zukunft der Krankenhäuser spiele auch das Thema Fusionen eine große Rolle. Und in diesem Bereich verfüge er über große Erfahrungen, sagte Gebhardt.
Von den 444 Kliniken in NRW haben 50 Prozent mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Nach Angaben von KGNW-Sprecher Lothar Kratz stehen 15 Häuser kurz vor der Insolvenz. 2005 hätten zwölf Häuser aufgeben müssen. Dieser Trend werde sich in den nächsten Jahren fortsetzen.

Artikel vom 03.01.2007