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Dezentrale Versorgung
schützt vor Pannen

Europaweite Stromnetze nicht fehlerfrei


Zum Thema Pannen im Stromnetz - Millionen Europäer saßen im Dunkeln:
Eigentlich sollte die europaweite Vernetzung des Stromnetzes uns vor flächendeckenden Stromausfällen bewahren. Die aktuellen Strompannen zeigen jedoch, dass wir hiervor nicht sicher sind. Im Gegenteil: Ein Fehler an einem Ort legt gleich die Stromversorgung in mehreren Ländern Europas lahm.
Nicht erneuerbare Energierohstoffe wie Gas, Öl, aber auch Kohle bekommen wir für einen absehbar begrenzten Zeitraum aus Russland beziehungsweise den GUS-Staaten, dem Nahen Osten sowie Australien, Afrika, Nordamerika und Lateinamerika. Mit dem daraus erzeugten Strom werden wir über ein europaweit verzweigtes Verteilernetz versorgt. Die Anfälligkeit und Angreifbarkeit solcher Systeme liegen auf der Hand.
Dezentrale, weniger anfällige Versorgung nimmt dagegen nur einen kleinen Teil ein, wird kaum gefördert oder sogar blockiert. Umweltverbände wie die GNU plädieren daher schon seit längerer Zeit für eine dezentrale Versorgung mit erneuerbaren Energierohstoffen und -technologien. Denn damit verringern wir die Abhängigkeit von nur begrenzt verfügbaren fossilen Rohstoffen, und etwaige Störungen würden sich nur lokal auswirken. Beispiele für solche Technologien sind Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die mit nachwachsenden Rohstoffen (Biomasse oder Biogas) betrieben werden. Hier wird die Energie effektiv genutzt, indem sowohl Wärme als auch Strom ortsnah verteilt wird.
Eine dezentrale Energieversorgung macht uns nicht nur weniger abhängig von großen Konzernen und der unkalkulierbaren Politik anderer Länder, sie schafft auch Arbeitsplätze direkt am Ort und ermöglicht es uns, in einem zentralen Bereich Einfluss auf unsere Lebensbedingungen zu nehmen.
PETRA OBELOERMARION ERNSTINGGemeinschaft für Natur
und Umweltschutz
Kreis Gütersloh (GNU) e. V.

Artikel vom 04.01.2007