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Der Finanzchef
feiert seinen 50.

Arminia gratuliert Roland Kentsch

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Als Roland Kentsch kurz vor Weihnachten gefragt wurde, ob Thomas von Heesen beim Rückrunden-Trainingsauftakt noch Coach des Fußball-Bundesligisten Arminia Bielefeld sein werde, antwortete der DSC-Finanzgeschäftsführer: »Ich wäre beleidigt wenn nicht. Denn an diesem Tag habe ich Geburtstag.« Kentsch wird heute 50 Jahre alt.

Beleidigt braucht er nicht zu sein. Denn nachdem der Trainer gestern aus seinem Urlaub vom Walchsee heimgekehrt ist, leitet von Heesen heute auch die erste Arminia-Übungseinheit im neuen Jahr. Dass er seinen Vorgesetzten an dessen Jubeltag mit einem Ja zum unlängst vorgelegten Vertragsangebot beglückt, sollte Kentsch aber nicht erwarten.
Doch auch mit einer CD oder Konzertkarte ist dem Musikfreund immer eine Freude zu machen. »Sonntags ziehe ich mich zu Hause gern zurück und lege eine Klassik-CD ein. Kürzlich habe ich mir eine Karte fürs Konzert der Opernsängerin Anna Netrebko gegönnt«, verrät Kentsch, der alltags die rockigen Töne von Pink Floyd, The Who und den Beatles bevorzugt.
Als Kind hat der gebürtige Soester Klavier gespielt. Allerdings nie so gut, dass eine Musiker-Karriere in Frage gekommen wäre. Nach dem Abitur entschied sich der »Durchschnittsschüler« (»In Erdkunde und Sport war ich gut, Latein habe ich nicht so gern gemacht«) für ein Studium der Wirtschaftswissenschaft. »Meine Eltern waren nicht sehr vermögend. Es galt, eine kluge Berufswahl zu treffen«, sagt der Diplom-Volkswirt. Weil er an der Bundeswehr vorbeikam (»Alles uniforme finde ich schrecklich«), konnte sich Kentsch bereits unmittelbar nach dem Studium bei Banken bewerben. »Meine Frau war Lehrerin in Detmold. Ich wollte dahin, wo ich am nächsten an Detmold dran war. So kam ich nach Bielefeld«, klärt der in Herford lebende Vater zweier Söhne auf.
Eines Tages kündigte überraschend Arminias Präsident Hans-Hermann Schwick dem Firmenkundenberater der Dresdner Bank seinen Besuch an. »Das war mein erster beruflicher Kontakt zum DSC«, erinnert sich der damals schon als Fan mit Arminia fiebernde Kentsch. Schwick bat ihn, im Verein das Ehrenamt des Schatzmeisters zu übernehmen. »Eine Stunde pro Woche, mehr Zeitaufwand sei es nicht, hat er mir versichert. Aber es war viel, viel mehr. Daraufhin haben wir überlegt, wie wir die Strukturen verändern«, beschreibt Kentsch seinen Weg zum Finanzgeschäftsführer des Vereins. Seit 1999 besetzt er diesen Posten und sagt: »Wir sind noch nicht fertig, aber wir sind auf einem guten Weg.«

Artikel vom 03.01.2007