02.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Streife statt Stube: Mehr Polizisten auf der Straße

Autobahnpolizei in Ostwestfalen-Lippe untersteht jetzt dem Polizeipräsidium Bielefeld

Düsseldorf/Bielefeld (WB/dpa). Die zu Jahresbeginn in Kraft tretende Polizei-Novelle bringt in Nordrhein-Westfalen 180 Polizisten aus den Schreibstuben in die Kommissariate und auf die Straße.
»Wir übertreffen sogar die erwarteten Zahlen«, sagte nordrhein-westfälische Innenminister Ingo Wolf (FDP) am Wochenende in Düsseldorf. Mit der Entbürokratisierung werde die Schlagkraft der Polizei gestärkt.
Zum 1. Januar wurde die Polizei neu organisiert. Die Autobahnpolizei wurde in die großen Polizeipräsidien integriert. In Ostwestfalen-Lippe untersteht die Autobahnpolizei jetzt dem Polizeipräsidium Bielefeld (diese Zeitung berichtete). Die Wasserschutzpolizei wird mit dem Polizeipräsidium Duisburg zusammengeführt und die Polizeibehörden Mülheim mit Essen sowie Leverkusen mit Köln zusammengelegt.
Mit der Neugliederung bleibe die Polizei ortsnah, versicherte Wolf. Keine Wache werde durch die Reform geschlossen. »Wo der Notruf 110 aufläuft, ist egal. Hauptsache, die Streifenwagen mit ortskundigen Polizisten sind unmittelbar zur Stelle.«
Nach Angaben des Ministers gewinnt allein die Autobahnpolizei durch die neue Struktur 112 Stellen aus den Verwaltungs- und Leitungsstäben für die Kernaufgaben der Polizei. Wie bei der Autobahnpolizei will Wolf mittelfristig sämtliche Polizeiaufgaben aus den Bezirksregierungen herauslösen und auf andere Polizeibehörden übertragen. Eine entsprechende Novelle werde in Kürze in den Landtag eingebracht und solle bereits zum 1. Juli in Kraft treten. »Hier erwarten wir mindestens 150 weitere Stellen für die klassische Polizeiarbeit«, betonte der Innenminister.
Unter dem Leitmotiv »Mehr Fahnden statt verwalten« seien seit Sommer 2005 landesweit bereits 30 von 119 Polizei-Inspektionen eingespart worden. Die behördenübergreifende Kooperation solle jetzt ebenfalls bei Werkstätten, IT-Technik sowie der Fortbildung verbessert werden. Auch hierdurch würden Polizeivollzugsbeamte aus der Verwaltung für Kernaufgaben gewonnen.

Artikel vom 02.01.2007