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»Augen auf« bei
Benzin-Preisen

Erhöhungen fielen differenziert aus


Von Gerhard Hülsegge
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Bielefeld (WB). Auch Bielefelds Autofahrer müssen im neuen Jahr für Benzin tiefer in die Tasche greifen. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent und die vom Bund verordnete Beimischungspflicht von Biokraftstoff haben die Preise zum Jahreswechsel in die Höhe schnellen lassen. Zu »Hamsterkäufen« kam es in der Leinenstadt trotzdem nicht. Lange Autoschlangen an den Tankstellen blieben die Ausnahme.
»Es ist ruhig«, konstatierte Sven Haskenhoff von der Shell-Tankstelle an der Eckendorfer Straße am Silvestermorgen. Kostete das Normal-Benzin am Sonntag dort noch 117,9 Cent pro Liter, mussten dafür am Montag 120,9 Cent gezahlt werden. Der Preis für Super stieg um Mitternacht von 119,9 auf 123,9 Cent. Diesel gab es statt für 104,9 zu Beginn des Jahres 2007 zum Preis von 111,9 Cent. War allgemein erwartet worden, dass die Konzerne den Preis für Kraftstoff um mindestens sechs Cent anheben würden, differierten die Preise gestern an den Tanksäulen selbst an einer Straße nach oben wie nach unten. Für den Verbraucher gilt: »Augen auf« und genau hinsehen, an welcher Tankstelle es den günstigsten Kraftstoff gibt.
Dass die Beimischung von Ethanol und Biodiesel der Umwelt zugute kommt, glauben nicht alle Autofahrer. »Auch diese Preiserhöhung wird wieder auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen«, meint stattdessen Erhard Karsten (55). Der selbstständige Taxi-Unternehmer glaubt nicht, dass alle Autos den neuen Kraftstoff vertragen. Auch Fuger Aslan Duman (36) macht der teurere Sprit »viel aus«.
Sein Chevrolet-Pickup 6,5 Liter Turbo Diesel »schluckt« 120 Liter pro Tankfüllung. Das meiste Geld am teuren Benzin verdient immer noch die Bundesregierung. Seit 2003 die 5. Stufe der Ökosteuerreform in Kraft getreten ist, kassiert sie je Liter Benzin 65,5 Cent an Mineralölsteuer.

Artikel vom 02.01.2007