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Qualität der Luft wird geprüft

Messstation an der Detmolder Straße aufgebaut - Ab Januar in Betrieb

Bielefeld (hu). Wie stark die Luft an der Detmolder Straße mit Schadstoffen belastet ist, misst vom 1. Januar an eine Luftqualitätsüberwachungsanlage des Landesumweltamtes. Seit Donnerstag steht der beige Container auf dem nördlichen Bürgersteig zwischen der Sieker Kreuzung und der Prießallee vor dem Haus Nummer 177. Die Bürgerinitiative »Sichere Detmolder Straße« hatte die Messung seit langem gefordert.

Drei Werte sind es, die die mobile Station überwacht. Außer dem Feinstaub gehört dazu auch die Belastung mit Stickstoffdioxid und Stickstoffmonoxid sowie mit Benzol, erklärt Babette Winter, Sprecherin des Landesumweltamtes. Am 1. Januar wird mit den Messungen begonnen, sie enden am 31. Dezember 2007. »Damit die Daten aussagekräftig sind und auch einer juristischen Prüfung standhalten, müssen sie genau ein Kalenderjahr gehen«, erklärt Babette Winter.
Gemessen wird nach einem standartisierten Verfahren: in 1,50 bis drei Metern Höhe, mindestens zwei Meter von der Fahrbahnmitte entfernt. Per Telefonleitung werden die Daten über Feinstaub und Stickstoffoxide zum Landesumweltamt in Essen übertragen, sie sind jedoch auch für jeden Bürger einsehbar, denn sie werden auf der Internet-Seite der Behörde veröffentlicht und halbstündig aktualisiert.
Martin Schmelz, Sprecher der Bürgerinitiative »Sichere Detmolder Straße«, wird diese Messwerte von Januar an genau verfolgen. Dass die Luftqualität an der viel befahrenen Straße gemessen wird, dafür macht sich die Initiative schon seit Jahren stark. »Ein Gutachten aus dem Jahr 2003 sagt aus, dass die Grenzen für die Schadstoffbelastung an der Detmolder Straße jeden zweiten Tag überschritten werden. Weil die Stadt und die Bezirksregierung jedoch nur Messwerte anerkennen, ist es für uns ein Erfolg, dass nun die Station aufgestellt wurde«, erklärt Schmelz.
Der Standort der Anlage sei aus Sicht der Bürgerinitiative geeignet, weil an diesem Abschnitt die Verkehrsbelastung am höchsten sei. Martin Schmelz: »In Höhe der Sieker Kreuzung fahren täglich 30 000 bis 32 000 Autos, am Landgericht sind es nur noch 22 000.« Genau dort sollte die Messstation jedoch eigentlich schon im Sommer aufgebaut werden.
Schmelz erwartet nun, dass durch die Messungen die laut Gutachten hohe Belastung bestätigt wird. Und dies sollte dann auch Konsequenzen für den Ausbau der Detmolder Straße haben, hofft der Initiativensprecher. »Es ist ja widersinnig, die Straße erst autobahnähnlich auszubauen um dann später Verkehrsbeschränkungen vornehmen zu müssen, weil die Schadstoffbelastung zu hoch ist«, sagt Schmelz.
Landesumweltamtssprecherin Babette Winter erwartet erste Tendenzen nach einem halben Jahr. »Dann wird man ungefähr abschätzen können, an wievielen Tagen die Grenzwerte überschritten werden.«
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Artikel vom 30.12.2006