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Deutschland 2006 von
der Sonne verwöhnt

Eines der wärmsten Jahre seit 1901

Bochum (dpa). Der Winter streng, der Frühling nass, der Sommer heiß, der Herbst mild: Im Jahr der Wetterextreme war es in Deutschland wärmer und sonniger als im langjährigen Mittel.

»Es zeichnet sich ab, dass 2006 zu den wärmsten Jahren in Deutschland seit 1901 zählen wird«, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag mit. Der DWD ermittelte in seiner Wetterbilanz drei Tage vor dem Jahreswechsel, dass die Temperatur im zu Ende gehenden Jahr 1,3 Grad über dem langjährigen Durchschnitt lag. Der Wetterdienst Meteomedia hat je nach Region einen »Wärmeüberschuss« von 0,5 bis zwei Grad gemessen. Weltweit wird das vergangene Jahr nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) vermutlich als sechstwärmstes in die Statistiken eingehen.
Auch von der Sonne wurden die Deutschen im vergangenen Jahr verwöhnt. »Je nach Region schien die Sonne um zehn bis 25 Prozent länger als im Normalfall«, hieß es bei Meteomedia. Der sonnigste Ort war Lindenberg im Allgäu mit 2201 Sonnenstunden. Der DWD errechnete ein bundesweites Mittel von 1780 Sonnenstunden, 16 Prozent mehr als im Durchschnitt.
Den Temperaturrekord des Jahres meldeten beide Wetterdienste am 20. Juli: In Bernburg an der Saale in Sachsen-Anhalt schwitzten die Menschen bei 38,9 Grad. In Halle-Trotha wurde dieser Wert mit 38,8 Grad nur knapp verfehlt.
Geregnet hat es im Jahr 2006 in weiten Teilen Deutschlands weniger als im Durchschnitt, nur an der Nord- und Ostsee sowie im Schwarzwald fiel überdurchschnittlich viel Regen. Der nasseste Ort Deutschlands war die Station Feldberg-Feldbergerhof in Baden-Württemberg mit 1949 Litern pro Quadratmeter. Am wenigsten Niederschlag gab es in Coschen in Brandenburg mit 326 Litern.

Artikel vom 30.12.2006