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Biathlon-Gaudi auf
Schalke geht weiter

Björndalen, Greis und Wilhelm starten im Stadion

Gelsenkirchen (dpa). Was einst als fixe Idee des ehemaligen Schalker Fußball-Managers Rudi Assauer begann, hat sich in der Wintersport-Diaspora Ruhrgebiet längst als feste Veranstaltung zum Jahresabschluss etabliert.

Es werden keine Weltcup-Punkte vergeben, und trotzdem kommen 52 000 Zuschauer und die gesamte Biathlon-Elite in die Veltins-Arena nach Gelsenkirchen. Bereits zum fünften Mal präsentieren sich an diesem Samstag (17.30 Uhr/ZDF) bei der World Team Challenge (WTC) 24 der besten Biathleten dem sonst zu Schalke 04 pilgernden Publikum.
Angeführt wird das aus zwölf Mixed-Paaren bestehende Teilnehmerfeld vom norwegischen Superstar Ole Einar Björndalen, der die mit 128 000 Euro dotierte Veranstaltung zuletzt drei Mal in Serie gewann. Seinen Hauptkonkurrenten sieht Björndalen im dreifachen Olympiasieger von Turin, Michael Greis (Füssen). »Das tolle Publikum auf Schalke hat es verdient, dass wieder ein deutsches Team gewinnt«, sagte Greis.
Zusammen mit der Weltmeisterin von 2003, Martina Glagow (Garmisch-Partenkirchen), will Greis den Sieg von der Premiere 2002 wiederholen. Darüber hinaus setzt Veranstalter Herbert Fritzenwenger auf die Olympiasieger Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) und Ricco Groß (Ruhpolding) als weitere Zugpferde. »Es macht uns besonders stolz, dass die beiden deutschen Sportler des Jahres am Start sind«, sagte Fritzenwenger am Donnerstag über den Start von Greis und Wilhelm.
Wegen einer Erkältung mussten Andreas Birnbacher und Katrin Apel kurzfristig absagen. Für Birnbacher startet Christoph Knie (Ruhpolding), für Apel rückt Kathrin Hitzer aus dem baden- württembergischen Gosheim nach, die gemeinsam mit Daniel Graf (Frankenhain) startet. Und die Athleten kommen gern: »Die Stimmung, die Atmosphäre in der Arena sind einfach super. Besser gehts nicht«, sagte Björndalen. Außer dem Spaß lockt auch das Preisgeld, das im Vergleich zum Vorjahr um 26 000 Euro erhöht wurde.
Die Biathleten nutzen die Veranstaltung auch gern als Schieß- Training. Vor über 50 000 Zuschauern ist der Druck besonders groß. »Wenn man es in der Arena schafft, gut zu schießen, dann setzt man sich überall durch«, sagt Björndalen vor den kommenden Weltcup-Aufgaben. Am 3. Januar wird es für die Skijäger wieder ernst. Nach der Gaudi von Gelsenkirchen geht es dann in Oberhof um Punkte. »Das hier ist die mentale Vorbereitung für Oberhof«, so Fritzenwenger.
Diesmal müssen sich die Biathleten auf den 18 Runden über jeweils 1264 Meter an eine Neuerung im Reglement gewöhnen. Die Paare beginnen mit einem Massenstart und gehen nach neun Runden in eine »Halbzeitpause« von 15 Minuten. Danach wird das abschließende Verfolgungsrennen aufgenommen, bei dem die schlechtesten Paare des ersten Durchgangs mit maximal 90 Sekunden Rückstand in die letzten neun Runden müssen.

Artikel vom 30.12.2006