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»Jawort« steht hoch im Kurs

Mennoniten-Brüdergemeinde: Freude über 19 Hochzeiten in diesem Jahr


Von Jürgen Rahe
Oldentrup (WB). Wenn sich am heutigen Samstag Marcel Hörmann und Helene Janzen in den Räumlichkeiten der Mennoniten-Brüdergemeinde am Kuckucksweg 71 das »Jawort« geben, wird auch Pastor Heinrich Klassen (45) glücklich und zufrieden dreinblicken. »Marcel und Helene sind bereits das 19. junge Paar, das in diesem Jahr in unserer Gemeinde getraut wird. Das ist einfach Spitze«, betont er.
Klassen, seit 15 Jahren Gemeindepastor, begrüßt den Mut der jungen Leute, Verantwortung zu übernehmen und den Schritt ins Eheleben zu wagen: »Diese junge Menschen und deren Kinder sind doch unsere Zukunft. Und das wirkt sich nicht nur positiv auf die Gesellschaft aus, sondern kurbelt auch kräftig die Wirtschaft an.«
Aus vielen Gesprächen mit den jungen Leuten hat Klassen erfahren, dass sich ein jeder den Schritt in den »Hafen der Ehe« reiflich überlegt hat. Für ihn verwunderlich sei der Anstieg der Ehen aber nicht, erklärt der Geistliche, »denn Gemeinschaftsgefühl und Offenheit genießen bei uns einen hohen Stellenwert. Eine Familie zu gründen, ist daher für viele junge Menschen in unserer Gemeinde ein Herzenswunsch.«
Die Worte ihres Pastors bestätigen dann auch gern die jungen Leute der Gemeinde, die sich im Laufe diesen Jahres das »Jawort« gegeben haben. »Mit dem uns von Gott geschenkten Optimismus blicken wir guten Mutes nach vorn«, sagen Damaris und Thomas Penner. Beide sind 21 Jahre jung und wollen auf jeden Fall in 50 Jahren gemeinsam das Fest der goldenen Hochzeit erleben.
Klare Vorstellungen von der Ehe haben ebenfalls Andreas Fröse (25) und seine sieben Jahre jüngere Frau Anna. »Wir wollen in Frieden leben. Und sollte es dennoch einmal zwischen uns einen Streit geben, muss die Uneinigkeit spätens am Abend wieder ausgeräumt sein«, meinen beide unisono.
Den möglichst reichlichen Kinderwunsch äußern auch andere frisch vermählte junge Paare wie: Andreas und Sofia Pankraz, Paul und Nelli Brikmann, Artur und Evelina Wetzler, Heinrich und Marlene Janzen, Klaus und Lilli Harder, Johann und Olga Dück, Tobias und Anna Braun, Jakob und Adelina Bergen, Eugen und Katharina Pfaffenrot sowie Klaus und Nelli Barkmann. Einig scheinen sich übrigens alle Paare darin zu sein, dass eine Wohnungsgemeinschaft nur auf der Ehebasis Sinn macht. Anna Braun (19), angehende Arzthelferin, ist sich jedenfalls sicher: »Als Singles wären Tobias und ich nicht zusammengezogen.«
Während die jungen Eheleute fast alle in Bielefeld aufgewachsen sind, ist die Teutostadt für die Vorfahren zumeist zweite Heimat: Die deutschstämmigen Eltern kommen aus der ehemaligen Sowjetunion. Pastor Klassen erinnert: »Unsere Gemeinde besteht in Bielefeld seit 1974 und hatte anfangs gerade mal 40 Mitglieder. Mittlerweile ist der Zuwachs enorm. Wir kratzen an der 1000er Marke.«

Artikel vom 30.12.2006