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Feuerzauber aus Bielefeld

Flash-Art erleuchtet Silvester das Brandenburger Tor

Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Wenn um Punkt 0 Uhr in der Silvesternacht die Raketen am Brandenburger Tor in den Nachthimmel steigen, dann steht mit Konrad Kuschel ein Bielefelder am Auslöser. In diesem Jahr kommt das wohl meist beachtete Feuerwerk der Republik von der Firma Flash-Art.

Die Vorbereitungen in der Bielefelder Firma, die seit Jahren zu den Spezialisten für Großfeuerwerke zählt, nehmen alle Kräfte in Anspruch. Konrad Kuschel, der als Pyrotechniker für den reibungslosen Ablauf verantwortlich ist, ist Ansprechpartner für alle Mitarbeiter. Während im Minutentakt sein Telefon klingelt, wird er gleichzeitig von den Kollegen mit Fragen bombardiert.
Denn zu tun gibt es reichlich. Etwa zehn Minuten werden die Techniker von Flash-Art den Himmel über dem Brandenburger Tor in Berlin erleuchten. »Insgesamt sind es 650 Einzeleffekte, die wir abschießen«, erklärt Kuschel. Schließlich solle das Ergebnis »formatfüllend« sein. Bis zu 170 Meter hoch werden die Effekte steigen, dabei schießen die Bielefelder mehr als 400 Kilogramm Feuerwerkskörper ab.
An diesem Samstag beginnen die Aufbauarbeiten in Berlin, bis zum Einbruch der Dunkelheit am Silvestertag, hofft Kuschel, werden sie abgeschlossen sein. Positioniert werden die Abschussrampen im Tiergarten, da die Fläche rund um das Brandenburger Tor voller feiernder Menschen sein wird. »Das Feuerwerk wird dann über dem Tor zu sehen sein«, erläutert Kuschel (44), der bereits sei 20 Jahren als Pyrotechniker arbeitet.
Sechs Fachleute von Flash-Art sind an den Vorbereitungen in Berlin beteiligt. In die Höhe getrieben werden die so genannten »Bomben«, die eigentlichen Effekte, durch Schwarzpulverladungen in den Abschuss-Mörsern. Das Konzept und die Reihenfolge, nach der sie explodieren, hat Flash-Art-Geschäftsführer Markus Katteler erarbeitet. Dafür, dass es sekundengenau umgesetzt wird, sorgt ein spezielles Computerprogramm, das die Zündreihenfolge steuert. »Von Hand ist da nichts mehr zu machen«, sagt Kuschel. So ist immer ein wenig Anspannung dabei, ob auch alles funktionieren wird. »Schließlich wird das Feuerwerk live im Fernsehen übertragen und Millionen Menschen sehen zu«, sagt der Pyrotechniker.

Artikel vom 30.12.2006