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Wort zum Sonntag

Heute von Pfarrerin Susanne Neumann

Susanne Neumann ist Pfarrerin im Entsendungsdienst im Kirchenkreis Lübbecke (Vertretungsaufgaben).

»Gott spricht: Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr«s denn nicht?« (Jesaja 43,19). Dieser Vers aus dem Alten Testament ist Jahreslosung - ein Leitwort - für 2007.
Ein neues Jahr beginnt: Wir schauen zurück, was das Jahr 2006 gebracht hat, wie wir persönlich - privat und beruflich - gelebt haben, was in unserer Stadt geschah, in unserem Land und in der Welt.
Was wollen wir in das nächste Jahr mit hinein nehmen? Was wollen wir zurücklassen? Was wird sich entwickeln? Bei diesem biblischen Text handelt es sich um eine Befreiungsgeschichte, um den Auszug des Volkes Israel aus einer Gefangenschaft (Jesaja 43,14-21 und vgl. 2. Mose 14).
Die Vergangenheit ist so belastend, dass die Menschen sie am besten ganz hinter sich lassen, denn sie können nicht aus ihr schöpfen für das Kommende. Deshalb sollen die Menschen das Frühere nicht mehr erinnern und das, was vergangen ist, nicht mehr beachten.
Denn diese Vergangenheit gibt keine Chance mehr für den Neuanfang.
Haben (wir) Sie solche Erfahrungen im Leben gemacht, wo Sie nur noch mit der Vergangenheit abschließen können und müssen? Bei den vielen Kriegen und Krisenregionen in der Welt, den Strömen von Flüchtlingen und Vertriebenen - da muss man sich wirklich fragen: wo steckt da die Saat für das Leben drin, die Saat für eine Zukunft?
Gott sieht es so: Er selbst schafft das Neue und das hat keine Verbindung zum Alten, zum Gewesenen. Heil werden die Menschen nur mit dem Neuen. Sie sind so bedrängt, gezwungen und abgetötet worden, dass sie sich nur (positiv) entwickeln können, wenn sie alle Last, alles Gepäck zurücklassen und vergessen und mit Gott ganz neu beginnen.
Gott selbst hat diese Zukunft schon gesät: Er schenkt die Befreiung. Und nun geht es darum: Im Hier und Jetzt zu leben und zu erkennen, was Gott gesagt und getan hat, so dass die Menschen ihr Leben neu einordnen können und damit die Zukunft ihr Gewicht erhält.

Artikel vom 30.12.2006