29.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Geldstrafen im
»Fall Parkstadion«

Assauer und Peters sollen zahlen

Gelsenkirchen (dpa). Rudi Assauer, ehemaliger Manager des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, und Schalke-Geschäftsführer Peter Peters müssen im Zusammenhang mit dem Verkauf des Parkstadions in Gelsenkirchen Geldbußen von insgesamt 60 000 Euro zahlen.
In beiden Fällen ging es um den Verdacht der Bilanzfälschung. Gegen Assauer wurde eine Buße von 35 000 Euro ausgesprochen, Peters wurde eine Buße von 25 000 Euro auferlegt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Essen gestern mit. Von einer Anklageerhebung werde, wie bereits berichtet, abgesehen. Sollten die Beschuldigten die Auflagen erfüllen, werde das Verfahren endgültig eingestellt.
Gegen Assauer und Peters in ihrer Funktion als Geschäftsführer der Schalke Parkstadionverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG hatte sich »ein hinreichender Tatverdacht wegen unrichtiger Darstellung von Bilanzen« ergeben, teilte die Strafverfolgungsbehörde weiter mit. Assauer war im Mai 2006 bei den Schalkern von allen Ämtern zurückgetreten.
Die auf dem Grundstück des Parkstadions stehende Tribüne wurde mit einem Wert von rund 6,6 Millionen Euro zu einem Zeitpunkt in die Bilanz der Gesellschaft aufgenommen, als bereits der Gebäudeabriss begonnen hatte. Es habe sich jedoch in Bezug auf die GmbH & Co. KG um einen »reinen Formalverstoß ohne Außenwirkung« gehandelt, heißt es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft weiter. Die Behörde hatte wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und der unrichtigen Darstellung von Bilanzen ermittelt. Der Verdacht der Steuerhinterziehung konnte durch die Ermittlungen nicht erhärtet werden, so dass dieses Verfahren »mangels hinreichenden Tatverdachts« einzustellen gewesen sein.
Die Stadt Gelsenkirchen hatte das Grundstück, das mit einer Million Euro bewertet wurde, 2003 für einen Euro an den Verein verkauft. In der Schalke-Bilanz schlug das Gelände später mit 15,6 Millionen Euro zu Buche. Die Ermittlungen gegen den Schalke- Finanzvorstand wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und gegen zwei ehemalige leitende Vertreter der Stadt wegen Verdachts der Untreue und der Beihilfe zur Steuerhinterziehung sind bereits eingestellt worden.
Es bestand der Verdacht, dass der FC Schalke 04 den Wert des Grundstücks in der Bilanz zu hoch angesetzt haben könnte. Die Vereinsführung hatte seinerzeit alle Vorwürfe energisch zurückgewiesen. Die Stadt stand in dem Verdacht, das Grundstück unter Wert abgegeben zu haben.

Artikel vom 29.12.2006