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Wer gibt Aiko jetzt ein neues Zuhause?

Noch keine Interessenten für den tapferen Hund nach dem glücklichen Ende seiner Odyssee

Von Annemargret Ohlig
und Markus Poch (Foto)
Bielefeld (WB). Das große Interesse an seiner »Person« ist Aiko ganz offensichtlich zu viel. Der Mischlingshund, der nach seiner Flucht am 10. November vom Tierheim in Sennestadt aus sechs Wochen lang kreuz und quer durch den Teutoburger Wald und Bielefeld geirrt war, robbt rückwärts in seine Schlafkiste, als er den Fotografen erblickt.

»Aiko ist nach seiner Odyssee immer noch völlig durcheinander«, erklärt Tierheimleiterin Barbara Snelting und streichelt das Tier, das eine so unglaubliche Leistung vollbracht hat. Über eines sei man jedoch verwundert: »Bisher hat sich im Tierheim noch niemand gemeldet, der dem Hund ein Zuhause geben möchte.«
Wie das WESTFALEN-BLATT berichtete, war der fast zehn Jahre alte Rüde nach dem plötzlichen Tod seiner älteren Besitzerin ins Tierheim an der Kampstraße gekommen. Dort aber war er so unglücklich, dass er nach einem Spaziergang die Gelegenheit zur Flucht in Richtung alte Heimat nutzte. »Nicht, dass er in sein Zuhause zurückwollte, ist das Besondere«, sagt Barbara Snelting. Ungewöhnlich sei vielmehr, dass Aiko nach dem vierwöchigen »Intermezzo« zwischen Waterbör, Haus Salem und Sparrenburg doch noch die Spur in Richtung seines alten Zuhauses in der »Großen Howe« wieder aufgenommen hat. Dort war das stark abgemagerte Tier am Tag vor Heiligabend wieder aufgetaucht.
Aiko ist sehr anhänglich bei ihm vertrauten Personen, kann aber nur schlecht allein bleiben. Vermutlich kann der Rüde auch wieder - wie früher - ohne Leine laufen, wenn er sich seinen neuen Besitzern angeschlossen hat. Allerdings: Wer mit ihm Auto fahren möchte, muss gute Nerven haben, Aiko bellt dann ausdauernd. Interessenten erfahren mehr über ihn unter der Tierheim-Rufnummer 05205/984300.

Artikel vom 29.12.2006