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Kamp Vught

Kamp Vught ist die niederländische Bezeichnung für das KZ »Herzogenbusch«, das einzige Konzentrationshauptlager der SS westlich der Reichsgrenzen. Der Ort Vught liegt südwestlich der Stadt s-Hertogenbosch. Das 1000 Meter lange und 400 Meter breite Lager bestand vom 5. Januar 1943 bis zum 22. September 1944 und diente den Nationalsozialisten unter anderem als Schutzhaftlager für politische Gefangene (z.B. Widerstandskämpfer), »Kriminelle« (z.B. Schwarzhändler), »Bibelforscher« (z.B. Zeugen Jehovas) und »Asoziale« (z.B. Obdachlose) sowie als Durchgangslager für Juden auf dem Weg in die Vernichtungslager. Zu den grausamsten Episoden der Lagergeschichte gehört das so genannte »Bunkerdrama« im Januar 1944, bei dem 74 Frauen für 14 Stunden zusammen in eine kleine Zelle gesperrt wurden. Zehn von ihnen starben, die meisten Überlebenden erlitten schwere Traumata. Kurz vor der Auflösung des Lagers im September 1944 wurde eine Massenerschießung durchgeführt. In der heutigen Gedenkstätte sind noch zwei Barracken, das Krematorium und Teile des Zaunes erhalten, ein Wachturm wurde rekonstruiert.

Artikel vom 29.12.2006