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Lemgo schlittert
in die Liga-Krise

Storm verlässt Flensburg südwärts

Lemgo (WB/dpa/o.k.). Die Titelträume des TBV Lemgo in der Handball-Bundesliga sind schon längst geplatzt. Jetzt wackelt auch das Ziel internationaler Wettbewerb. Und damit wohl auch Trainer Volker Mudrow mächtig.

Dessen Vertrag läuft zum Ende der Saison sowieso aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass schon vor dem OWL-Derby morgen in Minden (19.30 Uhr, Kampa-Halle) die Trainer-Reißleine gezogen wird, ist gering. Doch ob »Mu« beim Rückrundenstart noch auf der Bank sitzt, ist nach dem 22:30 bei der HBW Balingen-Weilstetten fraglich. Einiges spricht dafür, dass die Verantwortlichen beim TBV auf ihren Notfallplan zurückgreifen werden und eine Übergangslösung bis zum Antritt des neuen Coaches, der wohl Peter Meisinger sein wird, einsetzen.
»Wir haben uns von einem Aufsteiger vorführen lassen. Wir haben uns nicht als Einheit präsentiert. Das war überhaupt nichts«, schimpfte der entsetzte Lemgoer Trainer. Noch deutlicher wurde der sportliche Leiter. »So geht es nicht«, wetterte TBV-Legende Volker Zerbe, »das hatte mit Handball teilweise nicht mehr viel zu tun.« Nach dem 19:19 (43.) waren dem EHF-Pokalsieger in Tübingen nur noch drei Treffer gelungen. Als Siebter haben die Lipper inzwischen fünf Punkte Rückstand auf die HSG Nordhorn und müssen um einen Europacupplatz bangen.
Erfreulicher ist die Liga-Tendenz beim TuS N-Lübbecke. Nach dem 33:29-Erfolg bei Eintracht Hildesheim ist die Mannschaft von Jens Pfänder auf Rang 13 geklettert. Pfänder zufrieden: »Ich war überrascht, wie stark wir in der ersten Halbzeit gespielt haben. Der Vorsprung war nicht nur erkämpft, sondern auch erspielt. Das zeigt, dass wir auch auswärts mit Drucksituationen umgehen können. 50 Minuten lang haben wir den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen.« Zum Abschluss des Jahres müssen die Lübbecker morgen (19.30 Uhr) beim Wilhelmshavener HV antreten.
Thorsten Storm wird im Sommer 2007 neuer Geschäftsführer bei der SG Kronau/Östringen. Der 42-jährige Manager der SG Flensburg-Handewitt unterschrieb einen Drei-Jahres-Vertrag. Storm löst Uli Schuppler ab, der nach drei Jahren wieder zu seinem früheren Arbeitgeber in der Wirtschaft zurückkehrt.
Storm ist seit 2002 Geschäftsführer in Flensburg. In dieser Zeit gewann das Team die deutsche Meisterschaft 2004, drei Mal den DHB-Pokal (2003 - 2005) und erreichte das Finale der Champions League (2004). Vor dem Wechsel nach Flensburg war Storm Marketingleiter beim THW Kiel.

Artikel vom 29.12.2006