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Sennebahn
und Nachtbus

Entwicklungen 2006 beim ÖPNV

Ein Monstrum namens »Heinrich der Starke« rollt im Juli langsam durch den Ort. Es handelt sich um einen Gleisumbauzug, der die Schienen auf der Bahnstrecke erneuert. Die Bahnübergänge müssen von Zeit zu Zeit gesperrt werde,n was immer wieder zu unvorhersehbaren Umwegen zwingt. Die Bahnbenutzer müssen einmal mehr auf Busse umsteigen.

Dass die Sennebahn überhaupt weiter ausgebaut wird, ist in diesem Jahr lange Zeit ungewiss. So erschreckt bereits zu Jahresbeginn die Nachricht aus Düsseldorf, dass die Sennebahn aus dem Integrierten Gesamtverkehrsplan gestrichen wurde. Es hagelt Proteste. Letztlich lässt sich nachweisen, dass das Projekt aufgrund veralteter Zahlen als unwirtschaftlich eingestuft wurde. Kurz vor Weihnachten kommt die - hoffentlich - endgültige Entwarnung aus dem Verkehrsministerium.
Kontrovers wird in den politischen Gremien der Stadt auch die Frage diskutiert, ob der Nachtbus zwischen Schloß Holte-Stukenbrock und Sennestadt (mit Umsteigemöglichkeit nach Bielefeld) eingestellt werden soll. Der Betreiber der Linie, das Unternehmen Wittler & Voßhans, würde gerne weiter fahren. Die Mehrheit im Stadtrat möchte aber den Zuschuss nicht bezahlen und setzt sich am Ende durch. Eines der Argumente: Der Nachtbus werde nicht von der Zielgruppe der 18- bis 25-Jährigen benutzt, sondern von älteren Personen, die nicht auf Unterstützung der Allgemeinheit angewiesen seien.
Dass der Bus jetzt doch weiter fährt - mit abgespecktem Fahrplan - ist nun ganz allein das unternehmerische Risiko des Betreibers, der darauf setzt, dass sich das Angebot irgendwann rechnet. Wittler & Voßhans müssen immerhin auf keine Zielgruppe Rücksicht nehmen.

Artikel vom 30.12.2006