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Siemens: Milliarden-Auftrag der Bundeswehr

Der deutsche Elektronikkonzern soll bis 2010 das IT-System der Streitkräfte modernisieren


München (Reuters). Siemens und der US-Konzern IBM haben erwartungsgemäß den milliardenschweren Auftrag zur Modernisierung des IT-Systems der Bundeswehr erhalten. Das Konsortium werde von sofort an die nicht an Waffensysteme gebundene Informations- und Kommunikationstechnik der Streitkräfte modernisieren und betreiben, teilten die beiden Unternehmen gestern mit. Der »Herkules«-Auftrag läuft über zehn Jahre und hat ein Volumen von mehr als 7,1 Milliarden Euro. Davon streiche Siemens 60 Prozent ein, sagten mit den Verträgen vertraute Personen.
Für Siemens ist die Order der größte Auftrag der Unternehmensgeschichte, wie ein Konzernsprecher bestätigte. Die gemeinsame Betreibergesellschaft von Industrie und Bund soll an 1500 Standorten die IT-Systeme mit 140000 PCs, 7000 Großrechnern, 300000 Telefonen und 15000 Handys aufrüsten. In den ersten vier Jahren erneuern IBM und Siemens die bisherigen Geräte. Die Firmen haben sich auf politischen Druck hin verpflichtet, knapp ein Drittel der Unteraufträge an mittelständische Unternehmen zu vergeben. Die Ausschreibungen für die Hardware begännen in nächster Zeit, sagte ein SBS-Sprecher. Als heißer Kandidat für die Computer gilt Fujitsu Siemens Computers (FSC), die auch in Paderborn ein Werk betreiben. Nach der ersten Ausstattungswelle sollen die Partner für den weiteren Betrieb sorgen und die Technik stetig aktualisieren. IBM werde sich vornehmlich um den Betrieb der Rechenzentren sowie Softwareanwendungen wie SAP oder das E-Mail-Programm Lotus Notes kümmern. Die Siemens-Sparte SBS verantworte den Betrieb und die Modernisierung an den Standorten.

Artikel vom 29.12.2006