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Feuerwerks-Batterie »geladen«

Heute beginnt Verkauf von Silvesterknallern - Umsatz-Plus erwartet


Von Gerhard Hülsegge
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). Der Jahreswechsel 2006/2007 soll in Bielefeld mit deutlich mehr »Getöse« als in den vergangenen zwei Jahren gefeiert werden. Der Einzelhandel rechnet mit einem deutlich höheren Umsatz.
»Vor zwei Jahren haben sich alle wegen des Tsunamis in Südostasien mit der Knallerei zurückgehalten und gespendet. Das zu Ende gehende Jahr wurde dann mit den vorhandenen Restbeständen begrüßt«, sagt Detlev Beiderwieden. Der 45-jährige Einkäufer bei AWI-Wohndesign erwartet heute, 9 Uhr, den großen Ansturm auf das Lager an der Jöllenbecker Straße 320. 200 Kilo »geblisterte« (verpackte) und 40 Kilo lose Ware warten auf ihre Abnehmer. Die drei letzten verkaufsoffenen Tage des Jahres darf sich auch der erwachsene Laie als Pyrotechniker erweisen, um in der Silvesternacht zu »knallen, was das Zeug hält«.
Weil Silvester diesmal auf eine Sonntag fällt, blüht der Handel mit Space-Sound-Raketen, Satans-Knallern und Phantomfliegern schon vom heutigen Donnerstag an. Und der Samstag kann als voller und nicht nur als halber Verkaufstag genutzt werden.
»Das Batterie-Feuerwerk wird in diesem Jahr der Renner«, ist sich Beiderwieden als einer der Anbieter von Silvesterknallern in der Stadt relativ sicher. Dass die China-Böller zum größten Teil aus der Volksrepublik importiert werden, hat seinen Grund nicht nur in den niedrigen Lohnkosten. Die Chinesen haben die »Blumen aus Feuer« auch erfunden, ehe die Japaner sie verfeinerten. Ende des 13. Jahrhunderts brachten holländische Seefahrer die Kenntnis vom Schwarzpulver mit nach Europa.
Ob von der Sparrenburg oder vom Balkon aus - viele Bielefelder dürften die Silvesterknallerei in der Nacht vom 31. Dezember 2006 auf den 1. Januar 2007 wieder wie gewohnt mit Interesse verfolgen. Dass der eigene Umgang mit Feuerwerkskörpern nicht ganz ungefährlich ist, daran erinnert das Staatliche Amt für Umwelt und Arbeitsschutz. So sollten nur Feuerwerkskörper mit einer vom Bundesamt für Materialprüfung vergebenen BAM-Nummer erworben werden. Nur diese Artikel sind geprüft und zugelassen. Weitere Tipps: Silvesterkracher nie länger als nötig in der Hand halten und Raketen mit Führungsstab so in Flaschen aufstellen, dass Menschen, Tiere, Gebäude oder Fahrzeuge nicht gefährdet werden. Übrigens: Es darf nur am 31. Dezember und am 1. Januar geknallt werden - auf keinen Fall aber in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenwohnheimen.

Artikel vom 28.12.2006