28.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Aktuelles Stichwort


Arbeitskreis Zwangsarbeit

Der Arbeitskreis »Zwangsarbeit in Bielefeld«, der sich zunächst vornehmlich um zivile NS-Geschädigte kümmerte, forscht nach Namen sowjetischer Kriegsgefangener, die in Bielefeld lebten und arbeiteten. »Bisher konnten wir lediglich fünf Männer ausfindig machen, von denen einer jüngst verstarb«, sagt Wolfgang Herzog vom Arbeitskreis.
Wer Namen oder gar Herkunft einstiger Gefangener aus den Staaten der UdSSR kennt, kann sich telefonisch bei Herzog melden (05 21 / 6 86 07).
Vor wenigen Tagen erst erhielt der Arbeitskreis einen Brief von Iwan Trofimowitsch Tkatschenko, der einige Monate in der (noch nicht genau identifizierten) Bielefelder Drahtfabrik Wolf arbeiten musste. Und es gibt ein Schreiben von Jakow Wladimirowitsch Doroschkin, der eventuell im ländlichen Umfeld Bielefelds bei einem Bauern arbeitete. Er erinnert sich an den Namen »Genke Maier« (was Henkenmeier heißen könnte).
Der Bielefelder Arbeitskreis unterstützt die Bemühungen der Berliner Organisation »Kontakte« (KOHTAKTbI), die die Aktion »Bürgerengagement für vergessene NS-Opfer« ins Leben rief. »Kontakte«, die von namhaften Deutschen wie Richard von Weizsäcker, Hildegard Hamm-Brücher, Bernhard Vogel, Jutta Limbach und anderen protegiert werden, konnte dank vieler Spenden (1,2 Millionen Euro) etwa 3500 Betroffene bedenken, davon 3300 sowjetische Kriegsgefangene.
Die Berliner (Feurigstraße 19, 10 827 Berlin) haben mittlerweile 4000 Briefe erhalten, in denen vergessen geglaubte Schicksale niedergeschrieben sind. Eine Auswahl soll im März als Buch erscheinen (Christian-Links-Verlag). Wer sachdienliche Hinweise geben kann, wendet sich telefonisch (0 30 / 78 70 52 88) oder unter info@kontakte-kontakty.de per E-mail an die Organisation.

Artikel vom 28.12.2006