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C&A-Geschäftsführer Norbert Klumpe

Preisstabilität
mit Garantie
und TÜV-Siegel

C&A hat die Prüfer am Drehständer

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Drei Prozent Aufschlag bei der Mehrwertsteuer gehen nicht zu Lasten des Kunden«, sagt Norbert Klumpe (55). Der C&A-Geschäftsführer hat die TÜV-Prüfer im Haus, die kontrollieren die Preisstabilität.

Die Aktion ist bundesweit wohl einzigartig, weiß der Chef des Bielefelder Textilhauses. Bereits im Juni 2006 sind die Maßnahmen vorbereitet worden. Ein Vertrag des Handelsriesen C&A (Textilien, Schuhe, Spielzeug) mit dem Technischen Überwachungsverein (TÜV) Rheinland wird am Ende des Projektes gewissermaßen eine Preisstabilität mit Brief und TÜV-Siegel für den Kunden bedeuten. Die Fachleute des Dienstleisters TÜV, die sich gemeinhin mit der Sicherheit von Autos, Maschinen, Aufzügen oder Produktionsabläufen befassen, haben seit dem Sommer bei C&A in die Warendisposition geschaut und nach Auskunft von Klumpe jeden Kalkulationsvorgang, jede Bestellung und jede Abrechnung von Lieferanten unter die Lupe genommen. Über das moderne Warenwirtschaftssystem ist es zudem möglich, jedes Ladenetikett per EDV zu kontrollieren und zu erfassen.
Grundsätzlich sieht Norbert Klumpe bei der Mehrwertsteuererhöhung keine Nachteile für die Verbraucher. Die Kunden werden keinen höheren Endpreis bezahlen. Stattdessen müsse man, wie Klumpes Karstadt-Kollege Thomas Kunz bestätigt, die Mehrkosten über Marge und Potenzial in innerbetrieblichen Strukturen darstellen, nicht auf dem Preisetikett für den Verbraucher.
Das sieht auch Jörg Beyer. Der Sprecher des Einzelhandelsverbandes erwartet bedingt durch beliebte Schwellenpreise wie 1,99 oder 2,49 Euro wenig Möglichkeiten, Preise anzuheben. Beyer: »2,12 Euro sind wenig attraktiv.« Ganz nebenbei wäre die Erhöhung für den Verbraucher an der Kasse schnell zu erkennen, meint er.

Artikel vom 28.12.2006