Großes Haus am Niederwall komplett saniert - 23 Millionen Euro investiert
»Vorhang auf!«: Nach 27 Umbaumonaten wurde das komplett sanierte Bielefelder Stadttheater am 15. September neu eröffnet. Die 650 geladenen Gäste des Festaktes, wie auch einen Tag später 25 000 Bielefelder beim großen Theaterfest, zeigten sich begeistert vom Flair des Großen Hauses, das nach den Plänen des Architekten Reinhold Daberto im Inneren vollkommen neu gestaltet worden war. Weil es einen erheblichen Sanierungsstau gab, war das 1904 erbaute Stadttheater im Jahr seines 100-jährigen Bestehens von der Schließung bedroht. Der Gemeindeunfallversicherungsverband wollte Aufführungen wegen der maroden Bühnentechnik nicht mehr genehmigen. Die Stadt allein sah sich wegen der miesen Kassenlage nicht in der Lage, eine Renovierung zu bezahlen. Eine Stiftung, bestehend aus der Stadt, der Sparkasse und den Stadtwerken, legte das finanzielle Fundament für eine Rundumsanierung. Knapp 23 Millionen Euro wurden investiert. Das Außergewöhnliche: Zehn Prozent der Summe wurden aus der Bürgerschaft an Spenden aufgebracht. Unter denkmalpflegerischen Auflagen wurde das Haus renoviert. Die Fassade blieb erhalten. Der neue Anstrich orientierte sich am der Farbgestaltung aus dem Jahr 1904. Foyers und Zuschauerraum wurden entkernt. Der Saal mit seinem neuen Rang, den rotgepolsterten Sesseln, dem roten Vorhang und dem jetzt zwölf Meter breiten Bühnenportal erhielt seinen Pfiff durch eine wellenförmige Metallgitterdecke und ein Lichtband. Hinter den Kulissen wurde der größte Teil der Gesamtinvestition ausgegeben. Es entstanden ein Anbau mit Ballettsaal und Kulissendepot, eine neue Hinterbühne, eine neue Drehbühne und ein geräumiger Orchestergraben. Die Maßnahmen gewährleisten eine effektivere Probenarbeit sowie größere künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten. Die Akustik des Hauses wurde zudem wesentlich verbessert. Als erste Premiere im neuen Haus erlebten die Bielefelder Mozarts Oper »Die Hochzeit des Figaro«. Viel Beifall, viele Bravos.
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