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Volkswagen-Höhenflug

Pischetsrieder sei Dank


Die Arbeit von Bernd Pischetsrieder stand immer wieder in der Kritik. Zu teure Produktion. Zu zaghaft in der Umsetzung von Änderungen. Keine Visionen. Jahrelang musste sich der Bayer als VW-Chef diese Vorwürfe gefallen lassen. Vor wenigen Wochen schließlich musste er sogar seinen Hut nehmen.
Doch jetzt steht der Volkswagen als der große Gewinner des Jahres 2006 auf dem deutschen Automarkt da. Zehn Prozent mehr Zulassungen von Neuwagen gegenüber dem Vorjahr. Da kann keine andere Marke mithalten.
Konzernweit melden auch Audi und Skoda beste Ergebnisse, lediglich Seat schwächelt weiter.
Diese überaus positive Entwicklung von VW zeichnete sich bereits seit einiger Zeit ab. Dennoch musste Pischetsrieder gehen. Warum? Keinesfalls wegen Unfähigkeit. Nein! Der Bayer hatte gewagt, am Thron seines Vorgängers und jetzigen Aufsichtsrats-Vorsitzenden Ferdinand Piëch zu rütteln. Einige der in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen hatte Pischetsrieder nicht unkommentiert gelassen.
Das traf den Machtmenschen Piëch ins Mark. Und so musste der Manager, den er selbst nach Wolfsburg geholt hatte, gehen. Mit schlechter Arbeit jedenfalls ist die Entlassung Pischetsrieders nicht zu begründen. Das belegt die erfreuliche VW-Bilanz nachdrücklich. Wolfgang Schäffer

Artikel vom 30.12.2006