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»Pauli ausschließen«

Nach Kritik an Stoiber neue Debatte in der CSU


München (dpa). Nach der Kritik der Fürther Landrätin Gabriele Pauli an Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber werden in der CSU Rufe nach einem Parteiausschluss der Politikerin laut. Der CSU-Landtagsabgeordnete Berthold Rüth sprach sich für ein Ausschlussverfahren gegen Pauli aus. Sie schade mit ihrem Verhalten der Partei und betreibe das Geschäft des politischen Gegners. Somit sei Paragraf 50 der CSU-Satzung anzuwenden, wonach gegen Mitglieder, die die Grundsätze der Partei missachten, Ordnungsmaßnahmen ausgesprochen werden können.
Der Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) lehnte einen Ausschluss Paulis, die dem CSU-Vorstand angehört, dagegen ab. »Es wäre falsch, ihr die Tür zu weisen«. Man solle sich mit Pauli auseinander setzen. »Wir sollten sie einbinden und ernst nehmen.«
Der CSU-Landtagsabgeordnete Konrad Kobler forderte Stoiber unterdessen auf, bereits 2007 seinen Parteivorsitz abzugeben.
Pauli setzte sich gegen die Ausschlussforderung zur Wehr. Viele CSU-Mitglieder sähen Stoiber ebenfalls kritisch, sagte sie. Man solle nicht über Parteiausschlüsse debattieren, vielmehr brauche die CSU eine »personelle und inhaltliche Erneuerung«.

Artikel vom 30.12.2006