28.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Als Futter-Pate
herrenlosen
Katzen helfen

Schutzprojekt braucht Unterstützung

Von Annemargret Ohlig
Sennestadt (WB). Allabendlich tauchen sie wie Schatten aus dem Dunkel der Büsche und Bäume hervor und steuern zielstrebig »ihren« Platz an. Das verhuschte Grüppchen scheuer Katzen wartet meist schon auf Georg Jakuszeit, der sie dort Tag für Tag mit Futter versorgt. Seit langem schon kümmern sich der Tierschützer, der viele Jahre im Vorstand des Tierschutzvereins Bielefeld mitgearbeitet hat, und seine Frau um die heimatlosen Gesellen.

Etwa 60 frei lebende Katzen sind es in Bielefeld, die ausgesetzt oder aus anderen Gründen herrenlos, am Rand eines Queller Campingplatzes, in Gärten, Friedhöfen oder Plätzen in der Innenstadt hausen. Die Tiere wären völlig auf sich gestellt - gäbe es nicht Menschen wie die Jakuszeits.
Sie betreuen, gemeinsam mit anderen ehrenamtlichen Tierschützern, regelmäßig und pünktlich etwa zehn bis 15 Katzenfutterplätze. Jakuszeit sorgt ebenso regelmäßig dafür, dass die dort frei lebenden Katzen eingefangen, kastriert, tierärztlich versorgt und danach wieder an ihren gewohnten Ort zurückgebracht werden. »Nur so können wir die unendliche Vermehrung dieser herrenlosen Tiere vermeiden«, erklärt er. Für die scheuen Katzen sei das die einzige Möglichkeit, um ihre Situation zu verbessern. Im Tierheim könnten sie - aus tierschützerischen Gründen wie auch aus Platzmangel - nicht untergebracht werden. »Deshalb«, ergänzt der engagierte Mann, »suchen wir dringend Menschen, die uns hierbei helfen. Denn unserer Handvoll ehrenamtlicher Tierschützer schafft es nicht mehr allein.«
Was von neuen Helfern erwartet wird, ist in erster Linie Zuverlässigkeit. Denn die eingerichteten Futterplätze an den verschiedensten Stellen in Bielefeld müssen täglich einmal mit Futter versorgt werden - möglichst immer zur gleichen Tageszeit.
»Günstig wäre es, wenn diese Tierfreunde auch motorisiert wären«, fügt Monika Frankemann, Sprecherin des Tierschutzvereins, hinzu. Denn manche »Plätze« liegen von der eigenen Wohnung kilometerweit entfernt. Zudem kann sich Georg Jakuszeit »Teilzeit-Helfer« als willkommene Entlastung vorstellen. »Als Urlaubsvertretung etwa, oder eine um die andere Woche.« So werde es für niemanden zu viel, auch nicht in finanzieller Sicht.
Wer seine Zeit einsetzen möchte, allerdings nicht selbst die Kosten für einen festen Futterplatz aufbringen kann, ist ebenfalls bei den Tierschützern höchst willkommen. »Der Tierschutzverein stattet die Helfer in solchen Fällen selbstverständlich mit Futter aus«, sagt Monika Frankemann. Deshalb werden genauso dringend »Futter-Paten« gesucht. Eine gute Möglichkeit, den Tierschutzverein bei diesem Katzenschutzprojekt zu unterstützen. Mit einer Spende von zwölf Euro pro Monat kann eine dieser heimatlosen Katzen vier Wochen lang satt gemacht werden.
l Informationen bei Georg Jakuszeit, Telefon 0521/880608

Artikel vom 28.12.2006