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Zwerge proben Aufstand
Motor-Show-Detroit: Nach dem Mini will auch Smart in den USA punkten
Die deutschen Autobauer proben den Zwergenaufstand. Nach dem Mini, der in US-Großstädten bereits viele Freunde gefunden hat, will jetzt auch Smart in den tiefen Straßenschluchten zwischen mächtigen Wolkenkratzern für Aufsehen sorgen.
Seinen ersten großen Auftritt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat der neue Smart Fortwo, der bei uns im April auf die Straßen rollen wird, derzeit auf der Motor Show in Detroit (bis zum 21. Januar). Die feiert in diesem Jahr übrigens ihren 100. Geburtstag. Zwar soll der Verkauf des Smart erst Anfang 2008 starten, doch den zukünftigen Kunden wird der Wagen schon mal schmackhaft gemacht. Dabei dürften vor allem die Wendigkeit und der sehr geringe Platzbedarf für Großstadtbewohner die richtige Würze sein.
Der Mini aus dem Hause BMW hat bereits gezeigt, dass Winzlinge in den USA durchaus eine Chance haben. Jetzt schicken die Münchner die zweite Generation ins Rennen. Daneben stellt BMW eine edel ausgestattete Sonderauflage des offenen Mini, den »Sidewalk« (an dieser Stelle bereits kurz vorgestellt) vor, die vor allem in der Gegend rund um Las Vegas viele Freunde finden dürfte.
Mit offenem Dach feiert auch das 3er Cabrio von BMW seine Weltpremiere in Detroit. Der in dieser Zeitung ebenfalls bereits gezeigte Wagen kommt Ende März bei uns zu Preisen ab 39 900 Euro auf den Markt. Erstmals stattet BMW das 3er Cabrio nicht mit einem Stoff-, sondern mit einem festen Stahl-Klappdach aus.
Und noch einmal »oben ohne«: Chevrolet stellt die Studie des Camaro Cabrios vor. Der rassige Sportler (V8-Motor, Heckantrieb) ist mit einem traditionellen Stoffdach ausgerüstet. Die Serienproduktion startet 2009.
Porsche indessen hofft darauf, mit dem überarbeiteten Cayenne verlorenen Boden wieder gut zu machen. Dafür sorgen sollen unter anderem neue Benzinmotoren, die nach Angaben des Stuttgarter Sportwagenherstellers aufgrund der Direkteinspritzung deutlich weniger verbrauchen als die derzeit eingesetzten Triebwerke. Und das bei erneut gesteigerter Leistung. Vor allem das Verbrauchs-Argument zieht inzwischen auch bei den amerikanischen Autofahrern, da Benzin längst nicht mehr so preiswert zu haben ist wie noch vor wenigen Jahren.
Aus diesem Grund ist auch die Zahl der neu vorgestellten mächtigen und überaus durstigen Geländegänger deutlich zurückgegangen. Stattdessen sind es die kleineren »Crossover«-Modelle und Studien dieser Art, die auf den Ständen der Anbieter in der Cobo Hall viel Raum einnehmen.
Noch in diesem Jahr wird VW den Tiguan in diesem Segment auf die Straßen bringen. Der kompakte SUV mit Golf-Technik feierte vor wenigen Wochen auf der Auto-Show in Los Angeles als sehr seriennahes Concept-Car Weltpremiere, wie diese Zeitung ausführlich berichtete.
Gespannt dürfen auch Mitsubishi-Kunden nach Detroit schauen. Die Japaner haben den neuen Lancer im Gepäck. Der Wagen soll der Marke in der unteren Mittelklasse wieder auf die Beine helfen. Neben dem Serienwagen zeigt Mitsubishi bereits, wie die nächste Rallye-Variante des Lancer als Evolution aussehen könnte. Auf der Studie »Prototype X« entsteht der Sportler, der sowohl auf der Straße als auch bei Rallyes zum Einsatz kommen kann.
Toyotas Luxusmarke Lexus, in den USA eine große Nummer und auch bei uns mit steigenden Verkaufszahlen, zeigt sich in Detroit sehr sportlich. Mit dem Kürzel »F« werden künftig »Performance«-Versionen als Alternative zu AMG- und M3-Modellen angeboten. Den Anfang macht jetzt die kleine Limousine, der »IS-F«.
Wolfgang Schäffer

Nächste Woche: der neue
Dacia Logan Kombi

Artikel vom 13.01.2007