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Die Gasversorgung ist gesichert

Nur 7,5 Prozent der deutschen Importe kommen über Weißrussland

Berlin (dpa). Deutschland muss keine Probleme bei der Erdgasversorgung durch den Streit zwischen Russland und Weißrussland befürchten.Über diese Verdichtungsanlage des Energieversorgers Wingas nahe Erfurt kommt ein Teil der Gazprom-Lieferungen nach Deutschland. Foto: dpa

Über Weißrussland kommen nur etwa 7,5 Prozent der Gasimporte in die Bundesrepublik, außerdem sind die 44 Erdgasspeicher in Deutschland derzeit gut gefüllt.
Angesichts der hohen Abhängigkeit von russischem Gas sorgt der eskalierende Preisstreit zwischen dem russischen Gazprom-Konzern und Weißrussland mit möglichen Lieferausfällen für Westeuropa dennoch für Zündstoff. Die EU und die Bundesregierung appellierten an Moskau und Minsk, rasch zu einer Einigung zu kommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte, dass Europa seine Energie-Abhängigkeiten reduziert.
Aus der deutschen Gaswirtschaft kamen angesichts der Drohungen Weißrusslands, im Konflikt mit Gazprom kein russisches Gas nach Europa mehr weiterzuleiten, beruhigende Worte. Die Versorgung sei gesichert, betonten der Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft und E.ON Ruhrgas. Deutschland könne auch dank seiner 44 Gasspeicher einen Lieferausfall aus der weißrussischen Pipeline bis zu ein Jahr lang verkraften.
In den unterirdischen Speichern kann Gas für 200 Milliarden Kilowattstunden gespeichert werden, das entspricht einem Fünftel des jährlichen Gasverbrauchs in Deutschland.
Russland ist wichtigster Erdgas-Lieferant für deutsche Haushalte und die Wirtschaft mit einem Anteil von 34 Prozent. Ein Fünftel kommt durch die weißrussische Rohrleitung nach Deutschland, vier Fünftel über die Ukraine.

Artikel vom 29.12.2006