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Die »Kleinen« sorgten für Turnierwürze

Rückblick zum zehnjährigen Jubiläum: Historie der Hallen-Fußball Stadtmeisterschaft

Bielefeld (WB/fbr). »Man weiß nicht wie es ausgeht«, lautete die kluge Antwort auf die Frage, warum der Fußball so die Massen elektrisiert. Diese banale Aussage trifft auch auf die Historie der Bielefelder Hallen-Fußball-Stadtmeisterschaft zu, denn nicht immer setzten sich die klassenhöchsten Klubs, also die Favoriten durch. Die »Kleinen« waren und werden es auch immer bleiben: das Salz in der »Turniersuppe«.

Es gab Jahr für Jahr die »kleinen Hechte«, die im Konzert der Großen oben mitschwammen. A-Ligist SV Brackwede war beim Auftakt in 1997 das Überraschungsteam, welches die Endrunde der vier besten Teams in Schildesche erreichte. Allerdings wurden die »Südstädter« hinter dem VfB 03, SV Fichte und TuS Jöllenbeck »nur« Vierter.
Zwölf Monate später fand der Finaltag in der Carl-Severing-Halle und erstmals mit einer Zwischenrunde statt. In der war mit dem FC Türk-Sport erneut ein A-Ligist vertreten. Doch die Truppe von Trainer Murat Karanfil verpasste das Halbfinale nach einem 0:1 gegen den SV Gadderbaum und einem 1:3 gegen VfR Wellensiek. Meister wurde der SV Fichte 06/07 vor dem DSC Arminia (A), SV Gadderbaum und VfR Wellensiek.
Bezirksligist TuS Ost setzte die Serie der Überraschungsteams 1999 fort, scheiterte das Ruske-Team 1999 erst im Halbfinale mit 2:3 gegen VfR Wellensiek. Meister wurde der neue Fusionsklub VfB Fichte vor dem VfR Wellensiek, SV Gadderbaum und TuS Ost.
Zwölf Monate später war es der A-Ligist SV Heepen, der erst im Halbfinale vom Titelverteidiger VfB Fichte mit 2:0 gestoppt wurde. Die »Ermisch-Truppe« wiederholte den Erfolg von 1999 und verwies den DSC Arminia (A), VfR Wellensiek und die Heepener auf die weiteren Plätze.
In 2001 stand erstmals nicht einer der Favoriten ganz oben. Bezirksligist Teutonia Altstadt sorgte für die ganz große Überraschung bei der Endrunde, die erstmals in Jöllenbeck stattfand. Die Truppe von Coach Uli Büscher siegte 5:4 gegen Heepen und 2:1 gegen den TuS Dornberg und stand im Finale, in dem der VfR Wellensiek mit einer 0:3-Niederlage zum »ewigen Zweiten« abgestempelt wurden. Dritter wurde der DSC Arminia (A) vor dem TuS Dornberg. In der Vorrunde hatte sich der Triumph der Teutonen schon angedeutet. Sie entrissen dem Titelverteidger VfB Fichte das Ticket für die Zwischenrunde.
Der SV Heepen und der spätere Bezirksligaaufsteiger TuS Dornberg setzten 2002 die Tradition fort, dass Kreisligisten ein fester Bestandteil der Endrunde sind. Beide scheiterten im Viertelfinale. Heepen 0:3 gegen den DSC Arminia (A) und Dornberg mit 1:2 gegen den TuS Jöllenbeck. Der neue Landesligist FC Türk-Sport wurde im Finale vom DSC Arminia (A) mit 3:2 gestoppt. Dritter wurde Titelverteidiger Teutonia Altstadt vor dem TuS Jöllenbeck.
DE Kusenbaum hielt 2003 die Fahne der Kreisligisten bei der Endrunde hoch. Allerdings nur sehr kurz, gab es beim ersten Auftritt (Viertelfinale) ein 0:4 gegen den VfB Fichte. Ansonsten war es das Turnier des frischgebackenen Bezirksligisten TuS Dornberg, der im Neunmeterschießen (6:4) die Titelverteidigung vom DSC Arminia (A) verhinderte. Der FC Türk Sport sicherte sich mit einem 2:1 gegen den VfB Fichte den dritten Rang.
Die Deutsche Eiche aus Kusenbaum erwies sich 2004, jetzt allerdings als Bezirksligist, standhafter als beim ersten Endrundenauftritt ein Jahr zuvor. Die »Kusen« besiegten den A-Ligisten TuS Hillegossen, um im Halbfinale dem Titelverteidiger TuS Dornberg mit 2:4 zu unterliegen. Mehr gelang dem Klub aus dem Westen aber nicht, denn der DSC Arminia (A) mit Trainer Miron Tadic revanchierte sich mit einem 4:0-Sieg recht eindrucksvoll für die Finalniederlage zwölf Monate zuvor. Da der dritte Rang nicht mehr ausgespielt wurde, ging dieser an den VfL Theesen und TuS Dornberg.
Bei der neunten Auflage in 2005 war erstmals kein Kreisligist dabei, als in Jöllenbeck die Endrunde angepfiffen wurde. Sieben der acht Endrundenteams konnten als die »üblichen Verdächtigen« eingestuft werden, doch den Endrunden-Neuling, den Bezirksligaaufsteiger SV Canlar hatte keiner auf der Rechnung. Mit 9:8 im Neunmeterschießen siegte die Truppe um Spielertrainer Zafer Atmaca im Viertelfinale gegen den VfL Theesen, um dann mit 4:3 dem DSC Arminia II das Aus zu bescheren. Im Finale hatte der VfB Fichte, der nach fünf Jahren wieder im Endspiel stand, keine Chance, verlor glatt mit 1:5. DSC Arminia II und TuS Dornberg wurden Dritte.
Ob in diesem Jahr der sechste Vereinsname in der Siegerliste (die ersten vier Titel gingen zur Rußheide, Teutonia Altstadt, DSC Arminia II, TuS Dornberg, SV Canlar) eingetragen werden kann ist fraglich. Sicher ist allerdings, dass es wieder Außenseiter geben wird, die für die »Turnierwürze« sorgen werden.

Artikel vom 27.12.2006