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Nach Raubüberfall am
Heiligabend in Haft

Junkie (18) wollte Schulden abzahlen


Bielefeld (WB/hz). Ausgerechnet am Heiligen Abend hat ein 18-jähriger Drogensüchtiger versucht, an der Teutoburger Straße einen Taxifahrer (50) auszurauben. Seit Weihnachten sitzt der junge Mann dafür nun in der Herforder Jugend-Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft. Die Pistole für die Tat Heiligabend gegen 20 Uhr hatte dem Junkie ausgerechnet sein Rauschgiftdealer, ein 16-Jähriger aus Bielefeld, gegeben. Dieser Jugendliche, der ebenfalls am 24. Dezember von der Polizei festgenommen worden war, befindet sich wieder auf freiem Fuß - die Staatsanwaltschaft hatte bei der Vorführung beim Ermittlungsrichter keinen Haftbefehl gegen den Drogendealer beantragt.
Motiv für den Raubzug gegen den Taxifahrer waren Polizeiangaben zufolge Drogenschulden des 18-Jährigen bei seinem jüngeren Rauschgifthändler. Um bezahlen zu können, hatte der 16-Jährige seinem Kunden vorgeschlagen, doch einen Überfall zu begehen.
Bewaffnet mit der Softair-Pistole des 16-jährigen Dealers hatte der Räuber dann am 24. Dezember die Beifahrertür des Taxis an der Teutoburger Straße aufgerissen und den Fahrer bedroht. Der 50-Jährige sprang jedoch aus seinem Fahrzeug und verweigerte die Herausgabe seines Geldes - schließlich sei doch Heiligabend. Doch das beeindruckte den 18-Jährigen überhaupt nicht. Der Junkie folgte seinem Opfer um das Taxi herum, forderte erneut Bares und schlug dem 50-Jährigen die Waffe auf den Kopf.
Doch dann ergriff der Kriminelle, offenbar völlig verunsichert vom Widerstand und den Hilferufen des Taxifahrers, plötzlich die Flucht ins Dunkel der Nacht. Die alarmierte Polizei landete wenig später zwei Fahndungserfolge: Sowohl der 18-jährige Haupttäter als auch der 16 Jahre alte Drogendealer wurden festgenommen.
Die fehlende Tatwaffe fanden die Ermittler am Fluchtweg des Räubers.

Artikel vom 27.12.2006