23.12.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kamper in drei Kategorien vorn

Kucera ist der Gewinner, Ahanfouf der Pechvogel der ersten Halbserie

Bielefeld (WB). 22 Punkte, 23:19 Tore: Doch nur, wer hinter die Zahlen blickt, erfährt, was aus Sicht der Bielefelder Arminia Teil eins der Fußball-Bundesligasaison 2006/2007 zu bieten hatte. Eine Bilanz von Dirk Schuster.

Comeback der Hinrunde Ganz schön unbarmherzig, wie Zlatan Bajramovic Fatmir Vata die lang ersehnte Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne verdarb. Just in dem Moment, in dem Vata im letzten Spiel eingewechselt werden sollte, erzielte Bajramovic das Siegtor für Schalke. Sein Comeback nach siebenmonatiger Pause (Kreuzbandriss) hatte sich der Albaner anders vorgestellt. Trotzdem: schön, dass er zurück ist.

Tor der Hinrunde Bei gleich schöner Optik entscheidet die Bedeutung: Darum gebührt Jonas Kamper die Ehre, Arminias Tor der Hinrunde erzielt zu haben. Sein Freistoß-Strahl zum 2:1 gegen Bayern bedeutete den ersten Sieg. Ebenfalls hübsch anzusehen: Böhmes Diagonalschuss gegen Stuttgart, Wichniareks Winkeltreffer gegen Aachen, Zumas Schlenzer gegen Hertha, Ndjengs Direktabnahme in Frankfurt.

Spruch der Hinrunde»I am really happy, hier zu sein.« (Jonas Kamper als Gast im Aktuellen Sportstudio)

Pechvogel der Hinrunde Eine Hinserie zum Heulen für den Neuzugang des MSV Duisburg: Kein einziges Spiel bestritt Abdelaziz Ahanfouf von Anfang an. Wegen Oberschenkelproblemen war der Stürmer an den ersten beiden Spieltagen nur Joker. Als er am dritten in Mönchengladbach endlich von Beginn an ran sollte, brach er sich im Abschlusstraining das Wadenbein, wovon er sich bis jetzt nicht richtig erholt hat.

Gewinner der Hinrunde Sechs Spiele lang war Radim Kucera außen vor. Auf seiner Position hatte sich Neuzugang Thorben Marx eingenistet. Weil der Tscheche gleich bei seinem ersten Spiel von Anfang an überzeugte und Arminia in Nürnberg nicht verlor, war er fortan gesetzt und spielte eine starke Vorrunde.

Verlierer der Hinrunde Der Neue von der Hertha tauschte mit Kucera die Rollen: Zu seinem Leidwesen ging Thorben Marx den schwereren Weg. Vom Rasen auf die Bank - nach sechs Einsätzen in der Startelf wurde der Mittelfeldmann zum Ergänzungsspieler degradiert. Erst am 16. Spieltag in Hannover erlebte Marx wieder einen Anpfiff auf dem Platz.

Shootingstar der HinrundeDer Stern des Jonas Kamper ging gegen Bayern auf. Nach der Partie, in dem er das Siegtor erzielte, war der Däne in aller Munde und am Abend des Spieltags sogar Gast im Aktuellen Sportstudio. Gegen Aachen (9. Spieltag) legte Kamper Saisontreffer Nummer zwei und drei nach. Gegen Hinrundenende baute er allerdings ab.

Pleite der HinrundePfui, pfui, Pfullendorf: Arminia lieferte beim Regionalligisten eine der schwächsten Saisonleistungen ab und kassierte die Quittung. Der Vorjahreshalbfinalist flog in Runde eins aus dem Pokalwettbewerb. Es war der Tiefpunkt einer sonst beachtlichen Halbserie.

Artikel vom 23.12.2006