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Starkes Finale vor Silvester

Zeit für Gutscheine und Umtausch

Berlin/Bielefeld (dpa/WB). Der Einzelhandel setzt nach einem schwungvollen Geschäft vor Weihnachten nun auf ein starkes Finale in den letzten Tagen des Jahres. »Sie sind noch entscheidend für die Gesamtbilanz«, sagte Hubertus Pellengahr, Sprecher des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE) in Berlin.

Vor allem heute rechnen die Ladenbesitzer mit großem Andrang, wenn Gutscheine und Geldgeschenke eingelöst werden. Darauf entfalle bereits ein Fünftel der Präsente. »Weihnachten ist vorbei, aber das Weihnachtsgeschäft noch nicht«, konstatierte Pellengahr. Für viele Geschäfte sei der erste Tag nach den Feiertagen der beste des Jahres. Vielerorts setzten Händler auch schon den Rotstift an. Vor allem Textilgeschäfte locken mit Rabatten von bis zu 50 Prozent.
»Die Leute haben zwischen den Feiertagen meistens frei, die Muße und das Geld, um einzukaufen«, betont Pellengahr. »Die Tage nach Weihnachten sind die Tage, wo der Enkel den Gutschein der Oma für die Playstation einlöst«, heißt es beim Handelsriesen Metro, zu dem auch Kaufhof, Mediamarkt und Saturn gehören. In einigen Segmenten könnte es zudem Effekte wegen der bevorstehenden Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 Prozent zum 1. Januar geben.
»Gleich nach dem Fest rechnen wir noch mal mit Umsatzspitzen«, betont Petra Fladenhofer vom zum KarstadtQuelle-Konzern gehörenden Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin. Auch in der Essener Konzernzentrale wird für die Zeit zwischen den Feiertagen ein starker Andrang erwartet. Rabatte werde es aber nicht geben, sagte Sprecher Jörg Howe.
Nach Angaben des Bundesverbands des Deutschen Textileinzelhandels werden viele der 38 000 Unternehmen nach Weihnachten versuchen, durch Rabatte ihre Waren aus den Läden zu bekommen. Die Geschäfte wollen möglichst niedrige Bestände an Altwaren. »Wir hoffen aber, dass die Reduzierungen nicht so ausarten wie schon einmal vor einigen Jahren«, betont Verbandsgeschäftsführer Siegfried Jacobs. Dass 2006 deutlich früher der Rotstift angesetzt werde, hänge auch mit der Mehrwertsteuererhöhung zusammen. Der »freiwillige« Winterschlussverkauf beginnt am 22. Januar.

Artikel vom 27.12.2006