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Sängerin Pia Schiering überbrachte jazzige Weihnachtsgrüße.

Kultur-Event auf der Kippe

Jung und Alt genossen die siebte Bunker Ulmenwall Weihnachtsmatinee

Von Uta Jostwerner
und Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). »Liebes Publikum, meine sehr verschätzten Zuschauer«, sagt Krawalli und schon hat der Zirkus-Clown die Aufmerksamkeit seiner jungen Zuhörer gewonnen. Wissend, dass der Nachwuchs dort oben im Murnau-Saal bestens aufgehoben und unterhalten ist, können sich Papa und Mama ganz unbeschwert dem kulturellen Programm hingeben.

Richtig, am zweiten Weihnachtstag gehört ein Besuch der Bunker Ulmenwall Weihanchtsmatinee für viele zum Fest dazu wie der Genuss der Weihnachtsgans. Zum nunmehr siebten Mal zog es Jung und Alt, um genau zu sein, 1000 Besucher in die Ravensberger Spinnerei, die wieder vom Erdgeschoss bis zum Dach bespielt wurde. Mit Modern Jazz des Jazz-Septetts »Jazzpresso«, mit Vocal-Jazz des Trios »Kordes-Tetzlaff-Schiering« sowie mit einem erfrischenden Big-Band-Sound der 15-köpfigen Jugend-Bigband der Musikschule Oerlinghausen.
Desweiteren steuerten »Flottmann und die All-Zweck-Kompatiblen« ihren unvergleichbaren Soundtrack zum Fest bei und erfüllten die alten Ideale der Weihnachtszeit mit neuen Harmonien. Auch »Drum'n'Belz« mögen alte Lieder und packen sie einfach in eines neues Gewand, derweil das »Pan Groove-Steel Orchestra« das bunte Treiben des karibischen Carnivals heraufbeschwor und zum fulminanten Abschluss der Matinee ein Feuerwerk aus Calypso, Reggae-, Samba- und Mambo-Stücken abbrannte.
Auch beim Wandeln und Wechseln gab's in diesem Jahr was auf die Ohren. Erstmals wurde auch der Treppenaufgang mitbespielt, wo das Saxophonquartett »Forty Finger«, der Altsaxophonist Thomas Schweitzer sowie das Beste aus mehr als vier Jahren »Poetry Slam« für gute Unterhaltung sorgten. »Wir wollen das Haus stärker nutzen und den Weg von Bühne zu Bühne damit etwas auflockern«, sagt Bunker-Geschäftsführerin Konny Vossebein.
In seinem 50. Jubiläumsjahr hat der Bunker Ulmenwall noch einmal sämtliche Kräfte aufgeboten, um das weihnachtliche Kultur-Event ansprechend in Szene zu setzen. »Ob wir in den kommenden Jahren daran festhalten werden, ist derzeit noch unklar«, sagt Vossebein. Der Aufwand sei enorm groß und erfordere ein immenses Aufgebot an Ehrenamtlichen. Ursprünglich ins Leben gerufen, um Gewinne einzuspielen und damit das Jahresprogramm des Bunker Ulmenwall mitzufinanzieren, sei das Konzept in all den Jahren nicht aufgegangen, bedauert Kornelia Vossebein. Hinzu kommt, dass der Leistungsvertrag mit der Stadt nur bis Ende 2007 verlängert wurde. »Wir werden diese Veranstaltung auswerten und dann eine Entscheidung fällen«, kündigte die Geschäftsführerin am Rande der Veranstaltung an.
Von all dem blieb das Publikum unberührt. »Sim-Salami-Bim«, sagte Krawalli und ließ einen Salz-Kracker verschwinden. Bleibt zu hoffen, dass er es auch im nächsten Jahr wieder tut!

Artikel vom 27.12.2006