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1250 Mal kommt die Hilfe aus der Luft

Dank an »Christoph 13«-Besatzung - Standort bekommt neue Sozialräume und eine Garage

Von Malte Samtenschnieder (Text und Fotos)
Brackwede (WB). Mehr als 1250 Mal ist die Besatzung des Rettungshubschraubers »Christoph 13« im Jahr 2006 bereits von ihrer Heimatbasis am Städtischen Klinikum Rosenhöhe in Brackwede zu Einsätzen in ganz Ostwestfalen-Lippe ausgerückt. »In 15 Minuten können wir jeden Ort innerhalb unseres Aktionsradius von 50 Kilometern erreichen«, sagte Pilot Günter Mühlenhardt beim Heiligabendgespräch in der Einsatzzentrale.

Eingeladen zu der traditionellen weihnachtlichen Zusammenkunft hatte der ADAC Ostwestfalen-Lippe. »Der Brauch stammt aus der Zeit vor 2003, als wir noch aktiv in den Betrieb des ÝChristoph 13Ü einbezogen waren«, erklärte ADAC-Sprecher Ralf Collatz. Obwohl sich der Verein damals aufgrund gesetzlicher Neuregelungen aus der Entgeltberechnung gegenüber den Krankenkassen zurückgezogen habe, liege der Rettungshubschrauber dem ADAC nach wie vor am Herzen. »Wir möchten uns heute im Namen der Allgemeinheit bei der Mannschaft für die im Jahr 2006 geleistete Arbeit bedanken«, betonte Collatz.
Der Mitarbeiterpool für den vom Bundesinnenministerium gestellten »Christoph 13« umfasst etwa 45 Personen. Die Piloten rekrutieren sich aus der Bundespolizei. Die Ärzte tun ansonsten Dienst in den Städtischen Kliniken Mitte oder Rosenhöhe, während die Rettungsassistenten aus der Bielefelder Feuerwehr stammen. Nicht weiter verwunderlich war es deshalb, dass auch Feuerwehrchef Gerhard Wörmann der Crew beim Heiligabendgespräch seinen Dank aussprach. Die Bedeutung der Rettungshubschrauberstation Rosenhöhe unterstrich Bielefelds oberster Feuerwehrmann, indem er einen Ausblick auf die bevorstehende Bautätigkeit am Standort Brackwede gab.
»Nachdem der Hauptausschuss im November den Weg frei gemacht hat, können die Arbeiten in Kürze beginnen«, stellte Wörmann in Aussicht. Neue Sozialräume und eine Garage sollen im Jahresverlauf entstehen. Zudem werden in der Einflugschneise 1,2 Hektar Wald gefällt und neue Löschanlagen auf dem Gelände installiert, um Bestimmungen der Luftaufsicht umzusetzen. »Voraussichtlich im Mai bekommen wir zudem einen neuen Hubschrauber«, ergänzte Pilot Günter Mühlenhardt. Der Eurocopter-135 soll das in die Jahre gekommene Vorgängermodell ablösen.
Trotz moderner Ausrüstung bleiben den Einsatzmöglichkeiten der »Christoph 13«-Mannschaft auch künftig Grenzen gesetzt. »Nachts oder bei starkem Nebel bleiben wir am Boden, da wir nur unter guten Sichtflugbedingungen starten«, erläuterte Pilot Mühlenhardt. Dass die Qualität der geleisteten Arbeit stimmt, machte Arzt Achim Röper deutlich. »Wir bekommen nahezu keine Reklamationen. Manchmal bedankt sich hingegen sogar jemand bei uns für die gelungene Rettung aus einer Notsituation.«

Artikel vom 27.12.2006