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Lächeln der Menschen
motiviert zur Hilfe

Heiligabend-Angebote für Bedürftige kamen gut an

Von Jürgen Rahe und
Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). »Das Lächeln der Menschen zu sehen, ist mir wichtig. Deshalb helfe ich gern und vermittle unseren Gästen ein Stück Schutz und Geborgenheit.« Das sagt Susanne Sturm, die Heiligabend eine von 20 ehrenamtlichen Kräften ist, die für den »Bielefelder Tisch« im Einsatz sind.

Der »Bielefelder Tisch« ist eine seit fast elf Jahren bestehende gemeinnützige Vereinseinrichtung, die Menschen unterstützt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Also Bedürftige mit unterschiedlichem Hintergrund: Obdachlose, Arbeitslose, Migranten, Punker und Alkoholiker. Auch Rentner und Studenten, die möglicherweise Heiligabend das Christfest nicht allein und einsam verbringen wollten, fanden Einlass im Haus an der Heeper Straße 121a, wo der gemeinnützige Verein »Bielefelder Tisch« seinen ständigen Sitz hat.
Heiligabend nicht alleine sein - das war auch das Motto, das das «Begegnungszentrum für ältere Menschen« an der Kreuzstraße 19a ausgab. Dies mit Unterstützung der Bielefelder Handelshilfe. Etwa 80 Besucher kamen und freuten sich auf einen besinnlich-heiteren Nachmittag mit weihnachtlichem Programm sowie Speis und Trank. Persönlich begrüßt worden war ein jeder Ankömmling von Susanne Bartenbach, der Leiterin der Senioreneinrichtung des evangelischen Gemeindedienstes. Zu den Programmpunkten gehörten eine Andacht, die Pastor Rolf Gräfe hielt, sowie weihnachtliche Klänge von Erich Wegner am Keyboard.
Etwa 100 Gäste waren zum »Bielefelder Tisch« gekommen, wo sie Punkt 18 Uhr vom Vereinsvorsitzenden Rolf-Rüdiger Schuster (64) begrüßt wurden. Hier wurde den Gästen zunächst eine kräftige heiße Suppe serviert. Außerdem konnte sich ein jeder am kalten Büfett bedienen, das die Frauen der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Bielefeld-Sennestadt mit viel Fleiß und Liebe zubereitet hatten. Auch blieb an diesem Abend genug Zeit, um im gemeinsamen Gespräch auf die Sorgen und Nöte der Gäste einzugehen.
Die Einrichtung »Bielefelder Tisch« hat sich längst bewährt und ist für viele Bedürftige schon zu einer Art Ersatzfamilie geworden, unterstreicht Mennoniten-Pastor Rolf-Rüdiger Schuster: »Gleich dreimal in der Woche bieten wir für Bedürftige kostenloses Essen, gemütliches Beisammensein und vielfältige Hilfen an.«
Froh sind Schuster sowie Tisch-Geschäftsführer Ulrich Wienstroth, dass die Einrichtung im städtischen Gebäude an der Heeper Straße 121a/Auf dem Tönsplatz langfristig gesichert ist - und die Stadt einen Mietzuschuss gewährt. Schuster: »Allerdings stoßen wir hier räumlich bereits an die Grenzen. Deshalb suchen wir ab sofort dringend günstige Räume im Bielefelder Süden, wo der ÝBielefelder TischÜ eine Filiale eröffnen will.«

Artikel vom 27.12.2006