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Kommentar
Tempolimit

Falsches Argument


»Freie Fahrt für freie Bürger«. Schon in den 70er Jahren wehrte sich der ADAC mit diesem Slogan gegen Vorstöße der Politik, auf bundesdeutschen Autobahnen ein Tempolimit einzuführen. Mit Erfolg.
Immer wieder sind seither aber Rufe nach einer Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit laut geworden. Das ist beim Blick nicht nur auf die direkten Nachbarländer verständlich. Deutschland ist das letzte Refugium, in dem sich Verkehrsteilnehmer dem Rausch der Geschwindigkeit hingegeben können, ohne von einer generellen gesetzlichen Regelung eingebremst zu werden.
Die Betonung liegt dabei auf generell. Denn schon jetzt wird auf etwa 80 Prozent der Autobahnen mit Schildern ein Tempolimit vorgegeben. Nach neuesten Erkenntnissen liegt auch deshalb die Autobahn-Durchschnittsgeschwindigkeit derzeit bei 117 Kilometern pro Stunde.
Das Haupt-Argument für ein Tempolimit von 120, nämlich die Senkung des Kohlendioxid-Ausstoßes um bis zu 30 Prozent, greift deshalb nicht - sie ist schlichtweg falsch.
Gefordert hingegen ist vor allem die Energiewirtschaft mit ihren Kraftwerken, die ihre Hausaufgaben in Sachen Klimaschutz noch lange nicht gemacht hat. Wolfgang Schäffer

Artikel vom 29.12.2006