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Plötzlich war die Furcht wieder da

Schnelle Entwarnung nach Seebeben

Taipeh (Reuters). Genau zwei Jahre nach dem verheerenden Tsunami hat ein schweres Seebeben vor der Küste Taiwans Sorgen vor einer neuen Flutwelle ausgelöst.

Das 2004 von der Flutwelle am schwersten getroffene Aceh war unterdessen erneut von schweren Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen heimgesucht worden: Mehr als 70 Menschen starben, 200 000 Menschen flüchteten in Notunterkünfte. Die Deutsche Welthungerhilfe hat für die Opfer 100 000 Euro Soforthilfe bereit gestellt. Das Geld werde für Nahrungsmittel wie Reis und Nudeln sowie Kochsets verwendet. Gleichzeitig soll dringend benötigtes Trinkwasser verteilt werden. Mehr als 20 000 Betroffene würden in den kommenden Tagen die Hilfsgüter erhalten.
Der japanische Wetterdienst teilte gestern zunächst mit, ein Tsunami von bis zu einem Meter Höhe könnte die Philippinen treffen. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte hatte das erste Seebeben eine Stärke von 7,1. Acht Minuten später folgten weitere Erdstöße mit einer Stärke von 7,0.
Doch die philippinischen Behörden verzichteten auf einen Tsunami-Alarm und gaben Entwarnung. Es sei eher unwahrscheinlich, dass die Küste von einer Flutwelle getroffen werde, hieß es. Später teilte das Seismologische Institut des Landes mit, auch die von den Küsten geflohenen Bewohner der Inselgruppe Batanes könnten in ihre Häuser zurückkehren.
»Es hat keinen Tsunami gegeben, die Region ist jetzt sicher«, sagte Instituts-Chef Renato Solidum im Fernsehen. Das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik schloss örtliche Tsunamis zwar zunächst nicht aus. Eine Flutwelle in der gesamten Region wurde aber nicht erwartet. Das Epizentrum lag vor der südlichen Halbinsel Hengchun 90 Kilometer von der zweitgrößten Stadt Taiwans, Kaohsiung, entfernt. Die Beben wurden in zehn Kilometern Meerestiefe gemessen und waren auch in Südchina zu spüren. In Hongkong gerieten Hochhäuser ins Wanken. Der Wetterdienst Taiwans maß Erdstöße mit einer Stärke von 6,7 und 6,4. Berichte über weitere Schäden oder Opfer in Taiwan lagen zunächst nicht vor. Auch das chinesische Festland wurde offenbar verschont. »Wir haben keine Berichte über Schäden, Tote oder Tsunamis«, teilte das staatliche Seismologische Institut mit. Das Epizentrum war mehr als 300 Kilometer vom chinesischen Festland entfernt.

Artikel vom 27.12.2006