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Benzinpreise

Die Politik liefert Argumente


Die nächste Benzinpreiserhöhung kommt pünktlich zum 1. Januar. Und selten haben es die Mineralölunternehmen derart einfach gehabt, Argumente für erneute Verteuerungen ins Feld zu führen. Der Sündenbock ist die Politik: Die höhere Mehrwertsteuer und die Besteuerung des beigemischten Biosprits sind nicht von der Hand zu weisen. Ob ein Aufschlag in Höhe von sechs bis sieben Cent pro Liter gerechtfertigt ist, darüber wird noch gestritten werden. Normalerweise machen die Konzerne die Entwicklung der Rohölpreise für die Preiserhöhungen an den Tankstellen verantwortlich.
Die großen Mineralölfirmen, die auch im abgelaufenen Jahr wieder Rekordgewinne verbuchen konnten, müssen nicht fürchten, dass viele Menschen verstärkt auf Busse und Bahnen umsteigen werden. Auch im öffentlichen Nahverkehr steigen die Preise zu Jahresbeginn.
Es ist zudem nicht zu erwarten, dass Bundesregierung mit steuerlichen Maßnahmen den geschröpften Autofahrern Linderung verschafft. Finanzminister Peer Steinbrück wird die Mehreinnahmen dankend annehmen. Besonders folgenschwer ist die neue Preisrunde für die Pendler, die im kommenden Jahr erst nach gefahrenen 20 Kilometern die Pendlerpauschale geltend machen können. Für die Autofahrer bleibt nur die Wahl, entweder weniger zu fahren oder bei der jeweils billigsten Zapfsäule den Treibstoff zu kaufen. Trösten kann das niemanden.
Friedhelm Peiter

Artikel vom 28.12.2006