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Fünf Jahre Euro

Geliebt und gehasst


Der Euro wird geliebt und gehasst. Während Wirtschaftsexperten die Vorteile der Gemeinschaftswährung preisen, beklagen viele Bürger, der Euro sei in Wahrheit ein »Teuro«. Sie hätten gerne die »gute alte D-Mark« wieder im Portemonnaie. Doch gibt es ein Zurück? Wäre die Wiedereinführung der D-Mark sinnvoll?
Die Antwort ist - auch wenn sie wehtut - ein klares Nein. Es macht keinen Sinn, die D-Mark als die »bessere Währung« zu verklären. Tatsache ist: Vor allem die exportstarke deutsche Wirtschaft profitiert vom Euro. Geschäfte über die Landesgrenzen hinweg wurden einfacher und billiger. Länder wie Italien besitzen heute keine »Geheimwaffe« mehr, um deutsche Exporte durch die Abwertung der Lira gegenüber der Mark zu verteuern. Darunter litt in den 90er Jahren der deutsche Maschinenbau. Auch der Bürger, der in eines der künftig 13 Euro-Länder reist, dürfte es als Vorteil betrachten, nicht mehr umtauschen zu müssen und dafür Gebühren zu zahlen.
Dennoch gibt es auch Probleme. Die Schere zwischen den Euro-Ländern in punkto Wirtschaftswachstum geht auseinander. Die Europäische Zentralbank kann aber nur einen einheitlichen Zins für alle Länder setzen. Das droht die Unterschiede zu verschärfen. Edgar Fels

Artikel vom 28.12.2006