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Mit Hartnäckigkeit zur Ampel

Eltern und Politiker üben für mehr Verkehrssicherheit zivilen Ungehorsam

Steinhagen (anb). Ziviler Ungehorsam hat zum Erfolg im Kampf gegen die Behörde geführt. Dass mit einer Ampel an der Bielefelder Straße nun ein Gefahrenpunkt auf dem Schulweg unzähliger Kinder an der Bielefelder Straße beseitigt wird, das liegt an der Hartnäckigkeit und Einmütigkeit Steinhagener Eltern und Politiker. Ein einzigartiger Schulterschluss.

Am 31. März war es einmal mehr zu einem schweren Unfall am Fußgängerüberweg gekommen, als ein 22-jähriger Autofahrer einen 13-jährigen Gymnasiasten lebensbedrohlich und einen 14-Jährigen schwer verletzt hatte. Der Unfallfahrer wurde im November zu 1500 Euro Geldstrafe und weiterem Führerscheinentzug verurteilt.
Doch den Steinhagenern geht es vor allem um die Sicherheit an diesem neuralgischen Punkt: Häufig genug hatten sie eine Ampel gefordert, die der Kreis mit Hinweis auf die »negative Unfallbilanz« an dieser Stelle stets ablehnte. Und auch diesmal sollte die Querungshilfe weiter aufgerüstet werden mit Absperrgittern, Lotsendienst, Dialog-Displays . . .
Der falsche Weg, fanden die Bürger. Die Gemeinde stellte ihre alte Forderung nach einer Fußgängerampel neu, die Schulpflegschaften verfassten Eingaben, die Gemeinde schrieb an NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke und drohte gar, selbst eine Ampel einzurichten. Auch wenn das ganz und gar nicht erlaubt ist. Der Druck wuchs über Wochen. Und schließlich durchschlugen Kreis und Landesbetrieb NRW den Knoten doch noch. Mitte Mai gaben sie grünes Licht gleich für eine große Lösung: eine Kreuzungsampel an der Langen Straße. Für die A 33 wäre sie ohnehin fällig gewesen. Nun kommt sie früher - zu Beginn des nächsten Jahres.

Artikel vom 30.12.2006