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Die saubere Farbratte
Unsere »Tiersprechstunde« mit Dr. Vera Müller-Skuplik
Tierärztin Dr. Vera Müller-Skuplik beantwortet in der »WESTFALEN-BLATT-Tiersprechstunde« regelmäßig Leseranfragen.
Ulrike Heuer, Spenge: Unser Husky-Mischling leidet im Winterhalbjahr häufig unter Zwingerhusten, obwohl er geimpft ist. Wie kann das kommen? Warum hilft da kein Antibiotikum? Kann man dem Hund homöopathisch helfen?Der Begriff Zwingerhusten steht für eine ansteckende virale Entzündung der Luftröhre und der Bronchien, die mit charakteristischem trockenen Bellhusten einhergeht. Die Hunde sind dabei meistens ganz fit. Die Ansteckung erfolgt durch direkten Hundekontakt, etwa auf Veranstaltungen, in Pensionen, ja selbst bei Spaziergängen. Durch eine Impfung kann man schwere Virusbronchitiden vermeiden. Sie verhindert aber nicht grundsätzlich eine Erkrankung.
Handelt es sich wirklich um eine Virusbronchitis (vom Tierarzt abklären lassen!), dann kann man nur die Symptome mildern. Der Erreger lässt sich aber nicht medikamentös bekämpfen. Antibiotika wirken nur bei bakteriellen Infektionen.
Bewährt hat sich die Behandlung mit zwei homöopathischen Mitteln: Drosera D4 und Cuprum metallicum D6 zusammen jeweils morgens, mittags und abends eine Tablette beziehungsweise zehn Globuli dem Hund auf die Zunge geben.

Karola Maier, Rahden: Unsere Tochter (12) möchte sich unbedingt eine Ratte anschaffen, weil ihre Freundin auch eine hat. Ich habe aber Angst, dass sie sich bei dem Tier Krankheiten zuzieht und möchte sie überreden, sich lieber Meerschweinchen anzuschaffen. Was sagen Sie dazu? Die als Haustiere gezüchteten Farbratten sind sehr lernfähige, freundliche und saubere Tiere. Dass sie im größeren Maß als andere Heimtiere Krankheiten übertragen ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Grundsätzlich kann jedes Nagetier theoretisch Krankheiten auf Menschen übertragen. Dabei ist aber eine Ratte nicht »gefährlicher« als ein Hamster oder das von ihnen bevorzugte Meerschweinchen.
Wenn Ihre Tochter nicht an einer Immunschwäche oder anderen schweren Erkrankung leidet, können Sie Ihr die Haltung von Ratten ruhig erlauben. Sie sollte natürlich auf eine gewisse Hygiene wie Händewaschen nach dem Tierkontakt, Sauberhalten des Käfigs und keinen Mundkontakt mit dem Tier (»Küsschen«) achten. Was übrigens für jede Tierhaltung gilt!

l Haben auch Sie eine Frage an die Tiersprechstunde? Schreiben Sie eine E-Mail an: tiersprechstunde@westfalen-blatt.de oder per Post an das WESTFALEN-BLATT, Schönes Wochenende, Kennwort »Tiersprechstunde«, Sudbrackstraße 14-18, 33 611 Bielefeld.

Artikel vom 17.02.2007