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Einjährige sitzen bei ihren Müttern oder Vätern auf dem Schoß, singen und wippen im Takt und sausen plötzlich - ri-ra-rutsch - zwischen den ausgestreckten Beinen der Eltern auf den Boden. Dann setzt sich die »Lokomotive« in Gang: Einer krabbelt oder stapft hinter dem anderen her und die Kleinsten schütteln ihre Rasseln dazu im Takt.
So oder so ähnlich könnte eine typische Szene aus einem der neuen Musikgärten aussehen, die landesweit zumeist in Musikschulen oder Kindereinrichtungen untergebracht sind. Sie bieten Müttern und Vätern mit Kind die Gelegenheit, sich einmal pro Woche zu treffen, um gemeinsam mit ihren Kleinen Musik zu machen.
Das Neue an der Idee der Musikgärten ist, bereits Babys und Kleinkinder in die Welt der Klänge, Töne und Geräusche einzuführen. Das macht nicht nur Spaß, sondern hat auch enorme Auswirkungen: Schon bei Schulanfängern werden deutliche Intelligenzunterschiede zwischen musizierenden und nicht musizierenden Kindern gemessen.
Alle Kinder haben die angeborene Fähigkeit sowohl zum Singen als auch zur rhythmischen Bewegung und können bereits vor der Geburt im Mutterleib Melodien und die Stimmen der Eltern erkennen. Da die ersten sechs Lebensjahre die wichtigsten für die geistig-seelische Formung eines Menschen sind, sollte man das Kind in dieser Phase besonders mit Musik und Musikinstrumenten vertraut machen, damit es später selbst unbefangen musizieren kann.
An einer Musikgarten-Stunde nehmen normalerweise zehn bis 13 Paare (Kind mit jeweils einem Erwachsenen) teil. Die Stunde verfolgt dreierlei Ziele: zum einen ein Verhältnis des Kindes zur Musik aufzubauen, zum anderen die Bindung zwischen dem Kind und dem Erwachsenen zu festigen und schließlich den Erwachsenen mit dem »spielerischen« Musizieren vertraut zu machen.
Mehr als 1000 lizensierte Musikgarten-Lehrkräfte gibt es derzeit in Deutschland. Sie bieten Kurse für drei Altersgruppen an: für Babys bis 18 Monate, für Kinder zwischen 18 Monaten und drei Jahren und für Kinder zwischen drei und fünf Jahren, jeweils mit einem Elternteil. Eine umfangreiche Adressliste und weitere Informationen über die neuen Musikgärten finden Interessierte unter
Artikel vom 06.01.2007