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Eichhörnchen beim
Fressen ganz schlau

Tiere erkennen die Nahrungs-Entwicklung


Washington (dpa). Eichhörnchen bekommen mehr Nachwuchs, wenn sie in naher Zukunft ein größeres Nahrungsangebot erwarten. Auf bislang ungeklärte Weise erkennen die Tiere, wann bestimmte Bäume besonders viele Samen produzieren werden, berichtet ein Forscherteam. Für gewöhnlich passten Tiere ihr Fortpflanzungsverhalten erst im Nachhinein an ein besonders günstiges Nahrungsangebot an.
Bei einigen Bäumen schwankt die Samenproduktion in unregelmäßigen Intervallen. Forscher vermuten, dass dies eine Strategie ist, um die Zahl der Tiere in Grenzen zu halten, die sich von den Samen und anderen Früchten des Baumes ernähren. Stan Boutin von der University of Alberta in Kanada und seine Mitarbeiter zeigten nun, dass Rote Eichhörnchen diese Strategie umgehen und vorab erkennen, wann ein besonderer Produktionsschub zu erwarten ist. Die Forscher hatten über mehrere Jahre Populationen zweier Arten von Roten Eichhörnchen in Kanada, Belgien und Italien untersucht. Die Eichhörnchen bekamen im Frühjahr immer dann mehr Junge, wenn die Bäume im Herbst besonders viele Samen trugen. Häufig warfen die Weibchen auch noch ein zweites Mal im Sommer.
Auf diese Weise erreiche die Population genau dann ein Maximum, wenn die Samen der Bäume reif sind. Möglicherweise helfen chemische Signale der Bäume den Eichhörnchen bei ihrem Blick in die Zukunft, so die Forscher.

Artikel vom 22.12.2006