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Willemsen setzt sich für Land ein

200 Zuschauer erleben mehr als eine Lesung in Bad Oeynhausen

Roger Willemsen erzählt von seinen Erlebnissen in Afghanistan.Foto: dpa

Von Wilhelm Friedemann
Bad Oeynhausen (WB). Als Lesung war die Veranstaltung mit Roger Willemsen angekündigt. Doch die 200 Zuschauer im Bad Oeynhausener Theater im Park (TiP) erlebten mehr. Fasziniert von einem Land, das sich selbst wieder entdecken muss, erzählte der engagierte Reporter von seinen zwei Reisen in den zentralasiatischen Staat. Dabei reihten sich Schilderungen von traumatisierten Kriegsopfern an Anekdoten, die Willemsen 2005 in Afghanistan erlebt hatte.
Mit Michael Scholz betrat Roger Willemsen die Bühne. Scholz hatte den eloquenten Reisenden bereits 2002 für einen Beitrag beim Literaturfest »Poetische Quellen« auf dem Aqua-Magica-Gelände gewinnen können. »Literatur im TiP« soll eine neue von Scholz initiierte Reihe heißen, die »sich erst aufbauen muss«, sagte der Organisator und fuhr fort: »Ich bin froh, dass diese Reihe mit Roger Willemsen beginnt.«
»Ich war noch nie eine Reihe, heute bin ich es«, antwortete Willemsen. Im Zwiegespräch mit Scholz gab er Auskunft zur Entstehungsgeschichte seines Buches »Afghanische Reise«. Zwei Besuche des Landes im Februar und im Herbst 2005 gaben für Willemsen den Ausschlag, nicht nur sein Reisetagebuch zu veröffentlichen, sondern sich darüber hinaus für Entwicklungsarbeit in einem Land zu engagieren, das »nach 25 Jahren Krieg erste Atemzüge in den Frieden« unternimmt.

Artikel vom 22.12.2006